Kardinal Woelki begrüßt Schreiben aus Rom zum Synodalen Weg

Dient der Klärung

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat das Schreiben aus dem Vatikan zum Reformdialog Synodaler Weg der katholischen Kirche in Deutschland begrüßt. Es diene der Klärung, wie die weiteren Gespräche stattfinden können und sollen.

Kardinal Rainer Maria Woelki im Gespräch auf der vierten Synodalversammlung (Archiv) / © Max von Lachner (SW)
Kardinal Rainer Maria Woelki im Gespräch auf der vierten Synodalversammlung (Archiv) / © Max von Lachner ( SW )

Das erklärte der Erzbischof am Dienstag auf Anfrage. Mit dem Brief habe Rom klargestellt, dass der geplante Synodale Rat weder auf nationaler noch auf diözesaner oder pfarrlicher Ebene eingerichtet werden könne und dass damit auch keine Kompetenz für einen Synodalen Ausschuss bestehe, der die Einrichtung eines solchen Rates zum Ziel hat.

Synodalversammlung hatte Einrichtung Synodalen Rats beschlossen

Die letzte Vollversammlung des Synodalen Wegs im September hatte die Einrichtung des Synodalen Rats beschlossen. Er soll sich als neues bundesweites Beratungs- und Leitungsorgan mit "wesentlichen Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft" befassen und die Beratungen des im März zu Ende gehenden Synodalen Wegs verstetigen.

Dabei sollen Bischöfe, Priester und Laien gemeinsam über kirchliche Grundsatzfragen und über den Einsatz finanzieller Mittel beraten und entscheiden. Die Einrichtung des Gremiums soll ein "Synodaler Ausschuss" vorbereiten.

Treffen der Bischöfe der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) mit den Leitern der vatikanischen Dikasterien / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Treffen der Bischöfe der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) mit den Leitern der vatikanischen Dikasterien / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Der Vatikan erteilte diesem Ansinnen in einem am Montagabend veröffentlichten Schreiben eine Absage. Weder der Synodale Weg noch ein von ihm eingesetztes Organ noch eine nationale Bischofskonferenz sei befugt, ein solches Gremium einzurichten, das die Autorität der Bischöfe beschneide.

Aus dem Brief geht hervor, dass sich im Vorfeld Woelki und die Bischöfe von Augsburg (Meier), Eichstätt (Hanke), Passau (Oster) und Regensburg (Voderholzer) mit der Frage an Rom gewandt hatten, ob sie an einem "Synodalen Ausschuss" teilnehmen müssten.

Neuerungen nur im Einklang mit der Weltkirche

Woelki führt in seiner Erklärung aus, dass Reformen für die katholische Kirche zwar sinnvoll und notwendig seien - insbesondere zur Verhinderung sexualisierter Gewalt. "Dies war ein Ausgangspunkt für den Synodalen Weg." Mögliche Neuerungen müssten aber stets im Einklang und in Einheit mit der Weltkirche stehen. Darauf habe nicht zuletzt Papst Franziskus hingewiesen.

Dass die notwendigen Schritte im Gleichklang gegangen werden, sei das Anliegen der Gruppe von Bischöfen, die sich an Rom gewandt haben.

Brief aus dem Vatikan an die deutsche Bischofskonferenz

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat auf ihrer Internetseite den Brief aus dem vatikanischen Staatssekretariat an den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Georg Bätzing, veröffentlicht. In dem Brief mit Datum vom 16. Januar 2023 erteilen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und die Kurienkardinäle Luis Ladaria und Marc Ouellet dem "Synodalen Rat" eine Absage. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert den Wortlaut des Briefes in Auszügen:

 

Staatssekretariat

Aus dem Vatikan, am 16. Januar 2023

N. 2825/SdS/2023

 

Briefe schreiben (Symbolbild) / © Nikateos (shutterstock)
Briefe schreiben (Symbolbild) / © Nikateos ( shutterstock )
Quelle:
KNA