Vatikan sagt Nein zum "Synodalen Rat" in Deutschland

Rom zeigt erneut ein Stoppschild

Der Streit um das Reformprojekt Synodaler Weg geht weiter. Nun veröffentlichte die Deutsche Bischofskonferenz einen Brief des Vatikans, in dem dieser der geplanten Errichtung eines "Synodalen Rates" eine Absage erteilt.

Treffen der Bischöfe der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) mit den Leitern der vatikanischen Dikasterien beim Ad-limina-Besuch im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Treffen der Bischöfe der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) mit den Leitern der vatikanischen Dikasterien beim Ad-limina-Besuch im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Dieser sollte sich als neues bundesweites Beratungs- und Leitungsorgan mit "wesentlichen Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft" befassen.

Die Kardinäle Ladaria, Parolin und Ouellet im Gespräch mit den deutschen Bischöfen / © Romano Siciliani (DR)
Die Kardinäle Ladaria, Parolin und Ouellet im Gespräch mit den deutschen Bischöfen / © Romano Siciliani ( DR )

Weder der Synodale Weg noch ein von ihm eingesetztes Organ noch eine nationale Bischofskonferenz seien befugt, ein solches Gremium einzurichten, heißt es in dem auf den 16. Januar datierten Schreiben aus Rom. Unterzeichnet ist es von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und den Kurienkardinälen Luis Ladaria und Marc Ouellet. Sie betonen dabei, dass Papst Franziskus das Schreiben "in forma specifica approbiert und dessen Übermittlung angeordnet" habe, dass er also inhaltlich dahinterstehe.

Bischöfe hatten sich an Rom gewandt

Die Geistlichen vertreten darin zudem die Auffassung, dass deutsche Bischöfe nicht zur Teilnahme an einem "Synodalen Ausschuss" verpflichtet seien. Dieser sollte nach bisherigen Plänen die Gründung des "Synodalen Rates" vorbereiten. Dem Ausschuss sollten die 27 Diözesanbischöfe sowie weitere Mitglieder angehören, die von der Vollversammlung des Reformprozesses Synodaler Weg gewählt werden.

Treffen der Bischöfe der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) mit den Leitern der vatikanischen Dikasterien / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Treffen der Bischöfe der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) mit den Leitern der vatikanischen Dikasterien / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Wie dem Schreiben weiter zu entnehmen ist, hatten sich im Vorfeld die Erzbischöfe und Bischöfe von Köln (Woelki), Eichstätt (Hanke), Augsburg (Meier), Passau (Oster) und Regensburg (Voderholzer) an Rom gewandt und gefragt, ob sie an einem "Synodalen Ausschuss" teilnehmen müssen und ob sie teilnehmen dürfen.

Was wurde bei der vierten Synodalversammlung beschlossen?

Insgesamt berieten die gut 200 Delegierten der vierten Synodalversammlung über 8 Papiere, ursprünglich waren 14 vorgesehen. Vier Texte wurden in Zweiter Lesung verabschiedet; einer scheiterte an einer Sperrminorität von Bischöfen. Drei Texte standen in Erster Lesung zur Debatte und sind deswegen noch nicht beschlossen, auch wenn die jeweiligen Abstimmungsergebnisse Rückschlüsse auf die grundsätzliche Akzeptanz der jeweiligen Anliegen erlauben.

Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner ( SW )
Quelle:
KNA