In einem am Freitag vom Bundesverband Lebensrecht (BVL) veröffentlichten Grußwort heißt es weiter: "Weil wir an die unbedingte Würde des von Gott geschenkten menschlichen Lebens glauben, setzen wir uns dafür aus ganzem Herzen ein." Deshalb danke er allen, die "für diese Würde beim 'Marsch für das Leben' auf der Straße Zeugnis geben".
Gott allein sei der Herr über Leben und Tod, fügte Woelki hinzu. Dieser stelle sich schützend vor das Leben mit seinem Gebot: Du sollst nicht töten! "Wo sich Menschen zu Herren über Leben und Tod aufwerfen, haben sie den Weg der Menschlichkeit bereits verlassen." Das gelte auch für eine Gesellschaft und für einen Staat, so der Kardinal weiter: "Keine menschliche Gesellschaft, auch nicht der Staat, kann insofern darauf verzichten, das Lebensrecht des Menschen – und zwar jedes Menschen – anzuerkennen und zu schützen, sei es jung oder alt, geboren oder ungeboren, behindert oder nicht behindert."
Demonstrationszug endet mit ökumenischem Gottesdienst
Der "Marsch für das Leben" geht am Samstag zum 18. Mal durch das Zentrum Berlins. Die sich gegen Abtreibungen und aktive Sterbehilfe richtende Kundgebung beginnt um 13.00 Uhr am Brandenburger Tor, wie der veranstaltende BVL, ein Zusammenschluss von 16 Organisationen, ankündigte. Es folgt ein Demonstrationszug, der mit einem ökumenischen Gottesdienst endet. Die Andacht wird vom katholischen Weihbischof Thomas Maria Renz (Bistum Rottenburg-Stuttgart) geleitet.
Nach Angaben der Veranstalter ist es die bundesweit größte Demonstration für den Schutz des Lebens. Im vergangenen Jahr zählten sie mehr als 4.000 Teilnehmende aus ganz Deutschland. Wie in den Vorjahren wurde der Marsch auch 2021 von Gegendemonstrantinnen und -demonstranten etwa durch Sprechchöre und Trillerpfeifen gestört. Auch auf weiteren Veranstaltungen wurde eine unbeschränkte Freigabe von Schwangerschaftsabbrüchen gefordert. Solche Kundgebungen sind auch für dieses Jahr angekündigt.
Grußwort auch von Bischof Georg Bätzing
In einem Grußwort dankte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, vorab den Teilnehmenden des Marsches für ihr Engagement, das "zu einem augenfälligen Zeichen des Einsatzes für das Lebensrecht eines jeden Menschen geworden" sei.
Christinnen und Christen müssten "protestieren, wenn menschliches Leben 'Nützlichkeitserwägungen' unterzogen wird, sei es vor der Geburt oder am Lebensende", betonte Bätzing. So werde etwa "eine vorgeburtliche Selektion, die sich an vordergründigen Maßstäben ausrichtet, zu einer für Christinnen und Christen inakzeptablen Anmaßung".