Kardinal Woelki wirbt für geistliche Dimension des Fastens

"Gott will die Menschen aufrichten"

Viele entdecken die Fastenzeit wieder neu. Kardinal Woelki wirbt dafür, die Wochen vor Ostern nicht nur als Fastenkur für den Körper zu sehen. Es gehe um die eigene Schuld und um ein Wunder, sagte er bei einem Gottesdienst in Augsburg.

Gottesdienst am dritten Tag der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Augsburg unter der Leitung von Kardinal Maria Woelki, Erzbischof von Köln. / © Marko Orlovic  (DBK)
Gottesdienst am dritten Tag der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Augsburg unter der Leitung von Kardinal Maria Woelki, Erzbischof von Köln. / © Marko Orlovic ( DBK )

Gegen eine verkürzte Deutung der Fastenzeit hat sich der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki ausgesprochen. In den 40 Tagen der Fastenzeit sei "mehr drin als nur eine reine Gewichtsreduzierung", erklärte der Kardinal am Mittwoch in Augsburg.

Vielmehr rührten die Tage der Vorbereitung auf Ostern "an die Schattenseiten und an das Dunkle", das jeden Menschen belaste. Woelki äußerte sich am Mittwochmorgen in einer Predigt vor den Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz, die in dieser Woche in Augsburg tagt.

Weiter sagte Woelki in der Augsburger Kirche Sankt Ulrich und Afra, das Wort Gottes könne "zu allen Zeiten und an allen Orten das Wunder der Umkehr und den Sieg des Guten über das Böse bewirken". Dazu sei es notwendig, sich selbst mit der eigenen Schuld ohne Beschönigung auseinanderzusetzen. "Schuld betrifft jeden. Mitunter schwer", so Woelki in seiner Predigt. 

Das Dunkle ins Licht kommen lassen

Statt die eigene Schuld "mit sich herumzuschleppen oder gar alles zu verdrängen", sei es sinnvoll, sich dem "Schweren und Dunklen" im Leben zu stellen. Die Fastenzeit lade dazu ein, "das Verdrängte endlich heraus und das Dunkle in uns endlich ans Licht kommen zu lassen".

Zugleich betonte Woelki, Gott wolle die Menschen in der Fastenzeit nicht niederdrücken, sondern sie durch die Vergebung ihrer Sünden aufrichten. Dafür gebe es das "Wunder der Umkehr und den Sieg des Guten über das Böse".

Frühjahrs-Vollversammlung 2024 in Augsburg

Vom 19. bis 22. Februar 2024 findet in Augsburg die Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz statt. An ihr nehmen 60 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz (aktualisiert am 14. Februar 2024) unter Leitung des Vorsitzenden, Bischof Dr. Georg Bätzing, teil. Tagungsort wird das Haus Sankt Ulrich in Augsburg sein.

Deutsche Bischöfe / © Julia Steinbrecht (KNA)
Deutsche Bischöfe / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA