Kardinal Zuppi dementiert China-Reise nicht explizit

"Lassen wir es kursieren"

Besucht er das Reich der Mitte? Der Sondergesandte des Papstes für Frieden zwischen Russland und der Ukraine, Kardinal Matteo Zuppi, hat Medienberichte über eine bald bevorstehende Reise nach China weder bestätigt noch dementiert.

Kardinal Matteo Zuppi, Erzbischof von Bologna (Italien) und Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz, am 25. Mai 2023 bei einem Treffen der italienischen Bischöfe und nationalen Delegierten des Synodenprozesses im Vatikan. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Matteo Zuppi, Erzbischof von Bologna (Italien) und Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz, am 25. Mai 2023 bei einem Treffen der italienischen Bischöfe und nationalen Delegierten des Synodenprozesses im Vatikan. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

"Es kursiert ein Gerücht in der Sache; lassen wir es kursieren!" Mehr wollte Kardinal Matteo Zuppi auf Nachfrage nicht sagen. Zuvor hatte das unabhängige italienische Internetportal Linkiesta ohne Angabe von Quellen berichtet, Zuppis Reise nach China stehe unmittelbar bevor. In Peking werde der italienische Kardinal unter anderem Chinas Ministerpräsidenten Li Qiang treffen.

Zuppi hatte am Vortag bei einer Veranstaltung der Gemeinschaft Sant'Egidio in Berlin gesagt, China sei einer der wohl wichtigsten Bausteine für einen Frieden zwischen der Ukraine und Russland. Ebenfalls in Berlin erklärte Italiens Außenminister Antonio Tajani, die Regierung in Rom unterstütze die Friedensinitiative von Papst Franziskus. Anders als der Vatikan unterhält Italien volle diplomatische Beziehungen zur Regierung in Peking.

Anfang Juni war Zuppi im Zuge seiner Friedensmission bereits mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi in Kiew sowie einige Wochen später mit Vertretern der russischen Regierung in Moskau zusammengetroffen. Ein zentrales Thema seiner Gespräche ist die Rückführung von ukrainischen Kindern, die im Krieg nach Russland verschleppt wurden.

Katholische Kirche in China

Nach Schätzungen von Experten sind rund 10 Millionen der knapp 1,4 Milliarden Einwohnern der Volksrepublik China Katholiken; die Behörden verzeichnen jedoch lediglich 6 Millionen. Das US-Forschungsinstitut Pew geht von 9 Millionen aus. Als kleine Minderheit haben die Katholiken mit rund 100 Diözesen dennoch landesweit funktionierende Kirchenstrukturen.

Kruzifix in katholischer Kirche in China / © Katharina Ebel (KNA)
Kruzifix in katholischer Kirche in China / © Katharina Ebel ( KNA )
Quelle:
KNA