"Es kursiert ein Gerücht in der Sache; lassen wir es kursieren!" Mehr wollte Kardinal Matteo Zuppi auf Nachfrage nicht sagen. Zuvor hatte das unabhängige italienische Internetportal Linkiesta ohne Angabe von Quellen berichtet, Zuppis Reise nach China stehe unmittelbar bevor. In Peking werde der italienische Kardinal unter anderem Chinas Ministerpräsidenten Li Qiang treffen.
Zuppi hatte am Vortag bei einer Veranstaltung der Gemeinschaft Sant'Egidio in Berlin gesagt, China sei einer der wohl wichtigsten Bausteine für einen Frieden zwischen der Ukraine und Russland. Ebenfalls in Berlin erklärte Italiens Außenminister Antonio Tajani, die Regierung in Rom unterstütze die Friedensinitiative von Papst Franziskus. Anders als der Vatikan unterhält Italien volle diplomatische Beziehungen zur Regierung in Peking.
Anfang Juni war Zuppi im Zuge seiner Friedensmission bereits mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi in Kiew sowie einige Wochen später mit Vertretern der russischen Regierung in Moskau zusammengetroffen. Ein zentrales Thema seiner Gespräche ist die Rückführung von ukrainischen Kindern, die im Krieg nach Russland verschleppt wurden.