Der 68-jährige Reformer erhielt unter anderem den Vorzug vor dem Vorsitzenden der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Jose Gomez, der in Los Angeles die mit 4,5 Millionen Mitgliedern größte Erzdiözese der USA leitet.
Mit der Ernennung des Bischofs von San Diego habe der Papst "seine seelsorgerische Fürsorge für die Kirche in den USA bewiesen", heißt es in einer Stellungnahme von Gomez. McElroys "starker Glaube und die pastorale Sorge um die Gläubigen, die er in seiner Diözese gezeigt hat, werden der weltweiten Kirche gut dienen", so der Konferenz-Vorsitzende.
Gratulation von Erzbischof Cordileone
Auch der als konservativ geltende Erzbischof von San Francisco, Salvatore Cordileone, ebenfalls Leiter eines traditionell einflussreicheren Bistums, gratulierte dem liberalen Amtsbruder zur Verleihung des Kardinalsrangs. Die Kontroversen der beiden Bischöfe zu aktuellen Streitfragen um Abtreibung und die Öffnung der Kirche für LGBTQ-Menschen bleiben in der Reaktion unerwähnt.
McElroy gilt als versöhnliche Stimme unter den US-Bischöfen in Bezug auf die Kommunion für katholische Politiker mit liberaler Haltung zur Abtreibung, wie etwa Präsident Joe Biden und die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi.
In den vergangenen Jahren zählte McElroy zur Minderheit innerhalb der Bischofskonferenz, die hinterfragte, warum das Thema Abtreibung die oberste Priorität der US-Bischöfe sei. Themen wie Rassismus, Armut, Einwanderung und Klimawandel müssten aus seiner Sicht mindestens gleichrangig in den Fokus gestellt werden.
Starker Unterstützer des Papstes
Im vergangenen Jahr gehörte McElroy zu den Unterzeichnern des Briefs einer Gruppe von Bischöfen, die sich gegen die Ausgrenzung von LGBTQ-Menschen innerhalb der Kirche wandten.
McElroy gilt seit seiner Ernennung zum Bischof von San Diego 2015 als starker Unterstützer des Papstes. Er nahm 2019 als Delegierter an der Amazonas-Synode teil und ist der fünfte US-Bischof, den Franziskus ins Kardinalskollegium beruft.