Kardinalsrat hat Reformvorschlag für Glaubenskongregation

Es geht weiter

Die Reform der römischen Kurie geht weiter: Der Kardinalsrat hat Papst Franziskus seine Empfehlung für die künftige Gestalt der Glaubenskongregationen übergeben.

April 2013: Kardinalsrat mit Papst Franziskus / © Romano Siciliani (KNA)
April 2013: Kardinalsrat mit Papst Franziskus / © Romano Siciliani ( KNA )

Der Kardinalsrat hat Papst Franziskus seine Empfehlung für die künftige Gestalt der Kongregationen für die Glaubenslehre, für Heiligsprechungen und die katholischen Orden sowie für den Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen übergeben, wie der Vatikan am Mittwoch mitteilte. Richtschnur für den gesamten Umbau der Kirchenleitung sollten das Prinzip der Synodalität, also eine stärkere Einbindung der Ortskirchen, sowie ein "missionarischer Anschub" sein.

Der Kardinalsrat zur Kurienreform tagte seit Wochenbeginn bis Mittwoch zum 17. Mal im Vatikan. Franziskus war nach vatikanischen Angaben beim größten Teil der Beratungen anwesend. Dem aus neun Kardinälen bestehenden Beraterkreis gehört auch der Münchner Erzbischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, an.

Laien, Familie und Lebensschutz sowie für Menschenrechte

Ein Thema der Sitzung sei die Zukunft des Staatssekretariats, der Kongregationen für die Evangelisierung der Völker (Missionskongregation), für die Ostkirchen und für die Bischöfe gewesen, so der Vatikan. Zudem hätten die Kardinäle über die künftigen Aufgaben der beiden neuen vatikanischen Behörden für Laien, Familie und Lebensschutz sowie für Menschenrechte und Entwicklung gesprochen. Hierzu hätten deren Leiter referiert, Kardinal Kevin Farrell und Kardinal Peter Turkson.

Bostons Kardinal Sean Patrick O'Malley berichtete den Angaben zufolge über die Arbeit der Päpstlichen Kinderschutzkommission, der er vorsteht. Der Präfekt des vatikanischen Wirtschaftssekretariats, Kardinal George Pell, sprach über neue Entwicklungen aus seiner Behörde. Die Reform der vatikanischen Medien sollte am Mittwochnachmittag mit dem Präfekt des Mediensekretariats, Dario Edoardo Vigano, erörtert werden.

Stärker um einfache Gläubige und ihre Alltagssorgen kümmern

Der Vatikan soll sich nach dem Willen des Kardinalsrates künftig stärker um einfache Gläubige und ihre Alltagssorgen kümmern. Die Kardinäle, die den Papst bei Reformvorhaben beraten, verwiesen dabei auf ein Dokument von Franziskus, in dem es heißt, man habe sich in der Vergangenheit zu sehr auf eine "Laien-Elite" konzentriert. Wie der Vatikan am Mittwoch weiter mitteilte, war die Rolle von Laien in der katholischen Kirche Gegenstand einer Unterredung des Kardinalsrats mit dem Leiter der neuen vatikanischen Behörde für Laien, Familie und Lebensschutz, Kardinal Kevin Farrell.

Farrell hatte in einem Interview gesagt, er wolle sich verstärkt um Gläubige kümmern, die keiner geistlichen Bewegung angehörten. Diese seien vom vormaligen Päpstlichen Rat für die Laien zu wenig beachtet worden.

Der Kardinalsrat bezog sich bei seinem Votum auf einen Brief des Papstes an den Präsidenten der Lateinamerika-Kommission, Kardinal Marc Ouellet, im März dieses Jahres. Franziskus schrieb darin, man habe über einer "Laien-Elite" der Engagierten denjenigen Gläubigen vergessen, "dessen Hoffnung oft im täglichen Kampf, seinen Glauben zu leben, verglüht".


Quelle:
KNA