"Am Samstag wurden viele Brüder und Schwestern in Israel von einem schrecklichen und verachtenswerten Angriff geweckt", sagte der vatikanische Chefdiplomat, Kardinal Pietro Parolin, am Montag in Rom. Er sicherte den Angehörigen der Opfer sowie den Verletzten und Entführten die Nähe des Vatikans zu.
Der Heilige Stuhl verfolge den Krieg mit großer Sorge, sagte der Kardinalstaatssekretär. Er erinnerte daran, dass jetzt auch viele Palästinenser im Gaza-Streifen sterben und verletzt würden. "Unsere Nähe und unser Gebet gilt auch den Familien und allen vollkommen unschuldigen Zivilisten."
Hoffnung auf vernünftige, politische Lösung
Parolin rief zu politischen Lösungen auf. Die internationale Gemeinschaft müsse die Instrumente der Diplomatie einsetzen, um das Problem der Koexistenz zwischen Palästinensern und Israelis zu lösen. "Solange dieses Problem nicht gelöst ist, solange keine Formel für den Frieden gefunden wird, werden sich diese Dinge immer wiederholen, und zwar mit größerer Heftigkeit", warnte er.
Terrorismus, Gewalt, Barbarei und Extremismus würden die legitimen Anliegen von Palästinensern und Israelis untergraben. Er hoffe, dass "die Waffen zum Schweigen gebracht werden und die Vernunft die Oberhand gewinnt".
Parolin äußerte sich bei einem Kongress in Rom zur Rolle von Papst Pius XII. in der NS-Zeit. Bei der dreitägigen Fachtagung, die am Montag in der Päpstlichen Gregoriana-Universität in Rom begann, geht es um neue Dokumente und Archivfunde zur Rolle von Pius XII. (1939-1958) während der NS-Zeit. Neben Parolin ist unter anderen Roms Oberrabbiner Riccardo Di Segni ein Redner auf dem Kongress.