Mutter-Teresa-Schwestern in Indien

Karitatives Comeback

Nach Vorwürfen des Babyhandels, einer Verhaftung und Verfahren gegen die Schwestern unterstützen sie jetzt die Behörden bei der Versorgung von Armen.

Essensausgabe in der Suppenküche  / © Werner Schüring (KNA)
Essensausgabe in der Suppenküche / © Werner Schüring ( KNA )

Für die Mutter-Teresa-Schwestern im indischen Bundesstaat Jharkhand bedeutet Covid-19 nach zwei Jahren der Stigmatisierung wegen des Verkaufs von Babys ein karitatives Comeback. Die Ordensfrauen der von der heiligen Mutter Teresa gegründeten Missionarinnen der Nächstenliebe unterstützen die Behörden bei der Versorgung von Armen, Migrantenarbeitern und Leprakranken mit Lebensmitteln und beim Betrieb einer Suppenküche, wie der asiatische Pressedienst Ucanews (Donnerstag) berichtet.

Einsatz für Wanderarbeiter

"Die Nonnen haben das übernommen, nachdem sich die Regierung an sie gewandt hatte", so Ranchis Weihbischof Theodore Mascarenhas. Auch die Erzdiözese unterstütze die Arbeit des Ordens für arme und gestrandete Wanderarbeiter.

Verfahren gegen den Orden

Jharkhand wird von der hindunationalistischen Indischen Volkspartei (BJP) regiert. Nach dem Vorwurf von Babyhandel wurde vor zwei Jahren das Pflegeheim des Ordens Nirmal Hriday (Zartes Herz) für unverheiratete Mütter in Ranchi geschlossen und die Leiterin Schwester Concelia Baxla im Juli 2018 verhaftet. Inzwischen leitete die Polizei drei Verfahren gegen den Orden ein.

Verschärfte Kontaktsperren

Im Bundesstaat Madhya Pradesh mit seiner Hauptstadt Bhopal mussten hingegen christliche Wohlfahrtsorganisationen die Verteilung von Lebensmitteln an Arme und finanzielle Hilfen für Tagelöhner einstellen, nachdem die Behörden die Kontaktsperren verschärften, berichtete Ucanews. Die Erzdiözese habe die Regionalregierung gebeten, die Verteilung von Lebensmitteln wieder zu erlauben. Man hoffe auf eine positive Antwort.


Quelle:
KNA