Delhis katholischer Erzbischof Anil Couto sowie Repräsentanten von Muslimen, Sikhs und Jainisten hätten ihre Landsleute zu Frieden und Gewaltfreiheit aufgerufen, berichtet das katholische Nachrichtenportal "Matters India" (Donnerstag).
Mehr als 20 Menschen sind seit Beginn der Krawalle in Neu Delhi Anfang der Woche ums Leben gekommen. Die Zusammenstöße zwischen Hindus und Muslimen sind ein Höhepunkt der seit Dezember anhaltenden Demonstrationen in ganz Indien gegen das neue Staatsbürgerrecht, das muslimische Flüchtlinge aus den islamischen Nachbarländern vom Erwerb der indischen Staatsbürgerschaft ausschließt.
"Das Recht auf Gleichheit"
Kritiker des Gesetzes sehen darin einen weiteren Schritt hin zu einem ausschließlich hinduistischen Indien gemäß der Ideologie des hindunationalistischen Premierministers Narendra Modi. Bei ihrer turnusmäßigen Vollversammlung Mitte Februar kritisierte Indiens katholische Bischofskonferenz das neue Staatsbürgerrecht als Verstoß gegen "die in der Verfassung verankerten säkularen Grundsätze", die jedem Bürger "das Recht auf Gleichheit vor dem Gesetz und nichtdiskriminierende Behandlung durch den Staat" garantierten.