"Dass sie diesen Dienst dann mindestens so gut ausfüllt und macht, davon bin ich felsenfest überzeugt." Es sei "an der Zeit, dass die Kirche die Weiheämter für Frauen öffnet". Das sagte die seit Oktober amtierende Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) in einem Interview des Portals katholisch.de (Dienstag).
Karliczek: "Daher brauchen wir Frauen im sakramentalen Weiheämtern"
Die durch die Weihe übertragenen Ämter Diakon, Priester und Bischof sind in der katholischen Kirche bislang Männern vorbehalten. Karliczek betonte jedoch: "Wenn wir wollen, dass Glaube und Kirche wichtige Mitspieler im Leben der Menschen bleiben, nicht nur bei uns in Deutschland, sondern weltweit, dann müssen diese Schritte jetzt gesetzt werden. Daher brauchen wir Frauen im sakramentalen Weiheämtern."
Dabei müsse man die Kirche weltweit im Blick haben. "In Südamerika wird die Ämterfrage für Frauen sehr ähnlich wie bei uns gesehen. Auch dort gibt es den Wunsch von Frauen, endlich Diakoninnen oder Priesterinnen sein zu können", sagte Karliczek. "Auch aus anderen Regionen der Welt vernehmen wir das." Daher gelte es, hier internationale Vernetzungen zu schaffen. "Letztlich könnte man so dann irgendwann sicher auch den Papst davon überzeugen", sagte Karliczek.
Frauen würden neue Möglichkeiten in der Seelsorge eröffnen
Durch Frauen in Weiheämtern würden sich nach ihrer Einschätzung neue Möglichkeiten in der Seelsorge eröffnen: "Den Menschen Mut machen, die Eucharistie mit ihnen feiern, ihnen Sicherheit und Halt im Glauben geben: All das können Frauen natürlich ebenso wie Männer." Die Welt ändere sich ständig. Da wäre es "gut, wenn wir als Kirche da mitgehen und diese Veränderungen in der Hierarchie auch zulassen", so Karliczek, die sich gläubige Katholikin bezeichnete.
Auf die Frage, ob das Priestertum auch etwas für sie selbst gewesen wäre, sagte die frühere Ministerin: "Mir wäre wahrscheinlich der Zölibat im Weg gestanden, weil mir von klein auf klar war, dass ich mir eine eigene Familie wünsche. Ich persönlich fühle mich auch nicht zur Priesterin berufen."