"Wir haben mit 250 Funken ein Zeichen gegen Wildpinkelei und Vandalismus gesetzt, denn wir wollen unser Denkmal schützen. Auch unsere Oberbürgermeisterin Henriette Reker, der wir den Spitznamen "Agrippina Courage" gegeben haben, hat sich an der Aktion beteiligt," betonte Dieter Szary vom Vorstand "Rote Funken" im domradio.de-Interview.
Henriette Reker (parteilos), die selbst Mitglied beim ältesten Kölner Traditionskorps ist, war gerne bei der symbolischen Aktion dabei. "Ich bin froh, dass die "Roten Funken" hier ein klares Ausrufezeichen setzen. Mit diesem Signal fordern sie alle Jecken auf, sich für den Schutz unseres Weltkulturerbes Kölner Dom und für das Kulturgut Kölner Karneval einzusetzen."
Dass überhaupt solche Maßnahmen, Portalbereiche mit Bauzäunen abzuriegeln, notwendig sind, stimmt Dieter Szary nachdenklich: "Wir feiern alle gerne, aber dass es dann doch immer wieder Leute gibt, die die Grenzen überschreiten, ist schon eine traurige Sache. Da muss nicht nur die Politik aktiv werden, sondern hier sind auch die Karnevalisten gefragt. Der Narr hat ja auch die Freiheit, den Finger in die Wunde zu legen und das tun wir heute.“
Bachner: "sehr kölsches Signal"
Dompropst Gerd Bachner würdigte die Aktion als "wunderbares, positives und sehr kölsches Signal". Er werde den Beteiligten vor Ort im Namen des Doms mit einer "Runde Berliner" danken, kündigte er am Mittwoch in Köln an. "Ich hoffe, dass Köln gute und fröhliche Karnevalstage erlebt", sagte Bachner.
"Gleichzeitig wünsche ich mir, dass alle Jecken auch ein wenig Verantwortung übernehmen und respektvoll miteinander, mit dem Dom, aber auch mit den anderen Kirchen und Baudenkmälern der Stadt umgehen." Daher sei er ganz begeistert von der Initiative der Roten Funken, ein deutliches Zeichen in diesem Sinne zu setzen, so der Hausherr der Kathedrale.
Höhere Bußgelder
Der Rat der Stadt Köln hatte in seiner Sitzung am Dienstag deutlich höhere Bußgelder für das "Wildpinkeln" beschlossen. So soll das Urinieren an den Karnevalstagen 82,50 Euro statt bisher 55 Euro kosten. Wer sich am Dom erleichtert, muss sogar 150 Euro statt vormals 100 Euro zahlen.
Zudem wird aus der Ordnungswidrigkeit ein Bußgeldverfahren. Dabei kassieren die Ordnungskräfte nicht vor Ort, sondern nehmen für das weitere Verfahren nur die Personalien des Betroffenen auf. Damit sollen sie mehr Zeit haben, sich um die Sicherheit der Feiernden zu kümmern.