Katar bittet Papst um Vermittlung wegen Embargo

Vermittler im Mittleren Osten

Seit Juni 2017 ist das Emirat Katar weitestgehend isoliert. Darunter leidet vor allem die Bevölkerung. Wenn der Papst am Sonntag ins benachbarte Abu Dhabi reist, solle er sich auch für die Menschen in Katar einsetzen, berichten Medien.

Doha in Katar / © Kamran Jebreili (dpa)
Doha in Katar / © Kamran Jebreili ( dpa )

Katar hat Papst Franziskus um Vermittlung gebeten, um den Boykott mehrerer Länder gegen das Emirat zu beenden. Das berichtet die römische Tageszeitung "Il Messaggero" (Freitag) im Zusammenhang mit dem Besuch eines Ministers des Landes am Donnerstag beim Papst im Vatikan. Minister Ali Bin Samikh al Marri habe das Kirchenoberhaupt gebeten, sich bei seinem Besuch kommende Woche in Abu Dhabi für ein Ende der Sanktionen einzusetzen, so die Zeitung. Vom Vatikan selber gab es keine Stellungnahme zu dem Besuch.

Im Jahr 2017 haben Ägypten, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate ein Boykott gegen das Emirat an der Ostküste der Arabischen Halbinsel verhängt. Sie werfen dem Land undurchsichtige Beziehungen zum Iran sowie Unterstützung islamischer Extremisten vor.

Papst soll sich für Bevölkerung stark machen

Unter dem Embargo leide vor allem die einfache Bevölkerung, habe Minister al Marri dem Papst berichtet, so "Il Messaggero". Auch Familien seien auseinandergerissen worden, weil sie sich wegen der Grenzschließung für ein Leben in Saudi-Arabien, Katar oder den Vereinigten Arabischen Emiraten hätten entscheiden müssen.

Papst Franziskus reist am Sonntag zu einem gut zweitägigen Besuch in die Vereinigten Arabischen Emirate. Auf Einladung von Kronprinz Mohammed bin Zayed Al Nahyan nimmt er dort unter anderem an einer interreligiösen Konferenz teil. Zudem trifft er einen Rat islamischer Ältester. Am Dienstagvormittag (Ortszeit) feiert im größten Stadion der Emirate mit rund 130.000 Katholiken einen Gottesdienst.


Quelle:
KNA