Für den Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) im Mai 2017 hat sich das Erzbistum etwas Besonderes ausgedacht: Auf einem Schiff sollen kirchengeschichtliche Stadtrundfahrten und kulturelle Angebote "mit Saloncharakter" angeboten werden, wie am Samstag beim Diözesanrat der Katholiken bekannt wurde. Die höchste Laienvertretung im Erzbistum Berlin sicherte dem Kirchentag seine Unterstützung zu. Dazu werden vom 24. bis 28. Mai 140.000 Dauerteilnehmer sowie insgesamt 45.000 Tagesgäste in der Hauptstadt erwartet.
Der Kirchentag findet im Rahmen der Gedenkveranstaltungen zu 500 Jahren Reformation statt. Die Synodenpräses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, warb vor dem Diözesanrat für ein gemeinsames Gedenken von Katholiken und Protestanten. "Wir waren uns noch nie so nah in den vergangenen 500 Jahren", sagte Schwaetzer. Die Präses der evangelischen Berliner Landessynode, Sigrun Neuwerth, betonte, die Kirche müssten in der Gesellschaft verstärkt in "ökumenischer Gemeinschaft" auftreten.
Katholiken vielfältig auf Kirchentag vertreten
Beim Kirchentag und Reformationsgedenken beteiligt sich das Erzbistum Berlin auch an konfessionsübergreifenden Gottesdiensten und kulturellen Angeboten. So feiert Erzbischof Heiner Koch mit Landesbischof Markus Dröge am 30. März 2017 in der evangelische Sankt Marienkirche beim Alexanderplatz einen ökumenischen Gottesdienst, der die Versöhnung der Kirchen zum Ausdruck bringen soll. Am 9. Mai tragen Koch und Dröge in der katholischen Sankt-Hedwigs-Kathedrale Passagen aus der neuen Übersetzung der Luther-Bibel vor, wie der Ökumene-Beauftragte des Erzbistums, Hans-Joachim Ditz, ankündigte.
Vor dem Katholikenrat bat DEKT-Geschäftsführer Carsten Kranz die Gemeinden des Erzbistums, Privatquartiere für Kirchentagsbesucher bereitstellen. Gebraucht würden insgesamt rund 15.000 Betten. Zudem seien die Katholiken eingeladen, sich etwa am Abend der Begegnung zum Auftakt der Kirchentags mit Ständen vorzustellen.
Über den Diözesanrat
Der Diözesanrat ist die höchste Laienvertretung von rund 409.000 Katholiken in Berlin, Brandenburg und Vorpommern. Er setzt sich aus rund 90 Vertretern der katholischen Dekanate und Verbände zusammen.
Zudem gehören dem Gremium hinzugewählte Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft an. Der Rat nimmt Stellung zu gesellschaftlichen und kirchlichen Fragen.