Katholiken und Protestanten wollen Zusammenarbeit stärken

"Sichtbare Einheit in versöhnter Verschiedenheit"

Beobachter sprachen zuletzt von Störungen bei der Ökumene in Deutschland. Nun wollen katholische und evangelische Kirche die Grundlagen ihrer Zusammenarbeit stärken. Und zwar mit einem neuen Dokument, das im März veröffentlicht wird.

Ein Kreuz auf einem aufgeschlagenen Buch / © RHJPhtotos (shutterstock)
Ein Kreuz auf einem aufgeschlagenen Buch / © RHJPhtotos ( shutterstock )

Am 14. März veröffentlichen sie ein neues Dokument zur Weiterentwicklung der Ökumene, wie die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Montag ankündigten.

Beim Reformationsgedenken 2017 habe man die Formel "Sichtbare Einheit in versöhnter Verschiedenheit" gefunden, hieß es. Das Dokument wolle diese Formel konkretisieren, sodass Schritte zur Einheit immer deutlicher sichtbar würden. 

Prozessorientierte Ökumene

Das Papier sei im Kontaktgesprächskreis von Vertretern des Rates der EKD und der Deutschen Bischofskonferenz entstanden. Es soll den Titel tragen "Mehr Sichtbarkeit in der Einheit und mehr Versöhnung in der Verschiedenheit. Zu den Chancen einer prozessorientierten Ökumene".

Beobachter hatten zuletzt von Störungen bei der Ökumene in Deutschland gesprochen. Die EKD hatte im vergangenen Jahr angekündigt, aus dem gemeinsamen Format "Woche für das Leben" auszusteigen. Bei wichtigen ethischen Fragen wie Suizidbeihilfe und Abtreibung äußerten katholische und evangelische Spitzenvertreter zuletzt teils unterschiedliche Positionen.

Ökumene

Der Begriff "Ökumene" stammt aus dem Griechischen und heißt wörtlich übersetzt "die ganze bewohnte Erde". Gemeint sind die Bemühungen um die Einheit aller getrennten Christen. Die Ökumenische Bewegung ging zunächst von evangelischer Seite aus; als Beginn gilt die Weltmissionskonferenz von Edinburgh im Jahr 1910. Sie führte 1948 zur Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen (Weltkirchenrat, ÖRK) mit Sitz in Genf. Ihm gehören heute 349 reformatorische, anglikanische und orthodoxe Kirchen mit 560 Millionen Christen in 110 Ländern an.

Bewegung in der Ökumene / © Paul Sklorz (KNA)
Bewegung in der Ökumene / © Paul Sklorz ( KNA )
Quelle:
KNA