"Das Katholische LSBT+ Komitee ist entsetzt, dass die katholische Kirche erneut in gefährliche Nähe zu rechtspopulistischen Kräften gerät, die geschlechtliche Vielfalt als Angriff auf die Familie konstruieren anstatt unterschiedliche Lebens- und Beziehungsformen anzuerkennen", teilte Markus Gutfleisch, Co-Sprecher des Katholischen LSBT+ Komitees, am Dienstag mit.
Nuntius Eterovic, der diplomatische Vertreter des Heiligen Stuhls in Berlin, hatte in einer Predigt bei der Aachener Pilgerfahrt am vergangenen Sonntag Papst Franziskus mit den Worten zitiert, der Mensch habe eine Natur, "die er nicht beliebig manipulieren" könne.
Eterovic zitiert Papst
Weiter zitierte er den Papst mit den Worten: "Eben deswegen ist die Einstellung dessen nicht gesund, der den Anspruch erhebt, den Unterschied zwischen den Geschlechtern auszulöschen, weil er sich nicht mehr damit auseinanderzusetzen versteht." Eterovic selbst betonte: "Die katholische Kirche hat diese Lehre stets in Treue zum Herrn verkündet und alten wie neuen
Angriffen auf die Familie standgehalten, welche die Urzelle von Kirche und Gesellschaft ist."
Gutfleisch sagte dazu, von Papst Franziskus gebe es auch ganz andere, wertschätzende Äußerungen. Eterovic picke sich aber gezielt das heraus, was die heterosexuelle Ehe als die einzig erlaubte Beziehungsform hinstelle. Ein inhaltlicher Bezug zu der Heiligtumsfahrt sei im Übrigen nicht erkennbar.