Katholikenkomitee erwartet von Bischöfen "Klarstellung"

"Kein Ort der Diskriminierung"

Eine "Klarstellung" der Deutschen Bischofskonferenz zum Respekt vor queeren Menschen erwartet das Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Die katholischen Bischöfe müssten ihre Mitverantwortung dafür wahrnehmen, so das Gremium.

Menschen halten offene Regenschirme in der Farbe pink, die handschriftlich mit Protestparolen beschriftet sind, während der vierten Synodalversammlung / © Julia Steinbrecht (KNA)
Menschen halten offene Regenschirme in der Farbe pink, die handschriftlich mit Protestparolen beschriftet sind, während der vierten Synodalversammlung / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das Zentralkomitee äußerte sich mit Blick auf den bevorstehenden Beginn der Bischofs-Herbstvollversammlung und nach der vierten Synodalversammlung in Frankfurt vor kurzem. Jede Form von Diskriminierung sei zu überwinden, hieß es.

Vierte Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Vierte Synodalversammlung / © Max von Lachner ( SW )

Vor knapp zwei Wochen war auf der Synodalversammlung in Frankfurt ein entscheidender Text zur Erneuerung der Sexualethik an der Sperrminorität der Bischöfe gescheitert. "Das Präsidium des ZdK steht klar an der Seite der queeren Menschen", heißt es in der Erklärung.

Kirche darf "kein Ort der Diskrimierung" sein

Nicht nur jene, die sich auf dem Synodalen Weg und in der Kirche engagierten, habe das Abstimmungsverhalten der 21 Bischöfe verletzt, die gegen den Grundtext des Forums "Leben in gelingenden Beziehungen" gestimmt hatten. "Die Spitze der katholischen Laienbewegung ist zutiefst davon überzeugt, dass die römisch-katholische Kirche kein Ort der Diskriminierung sein darf."

Bischöfe haben sich auf der vierten Synodalversammlung beraten / © Max von Lachner (SW)
Bischöfe haben sich auf der vierten Synodalversammlung beraten / © Max von Lachner ( SW )

In Frankfurt hatten 33 Bischöfe für den Text gestimmt, 21 dagegen, drei hatten sich enthalten. Damit war der Text an der nach Satzung nötigen Zweidrittelmehrheit der Bischöfe gescheitert.

"In der vorangegangenen Diskussion haben sich die meisten Gegner des Textes nicht entsprechend geäußert", erklärte das Präsidium des ZdK. "Für gelingende Synodalität sind jedoch transparente Kommunikation und Dialogbereitschaft unabdingbare Voraussetzungen."

Das ZdK und die Bischofskonferenz tragen gemeinsam den Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland. Die fünfte Synodalversammlung soll im März 2023 stattfinden.

Was wurde bei der vierten Synodalversammlung beschlossen?

Insgesamt berieten die gut 200 Delegierten der vierten Synodalversammlung über 8 Papiere, ursprünglich waren 14 vorgesehen. Vier Texte wurden in Zweiter Lesung verabschiedet; einer scheiterte an einer Sperrminorität von Bischöfen. Drei Texte standen in Erster Lesung zur Debatte und sind deswegen noch nicht beschlossen, auch wenn die jeweiligen Abstimmungsergebnisse Rückschlüsse auf die grundsätzliche Akzeptanz der jeweiligen Anliegen erlauben.

Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner ( SW )

 

Quelle:
KNA