Der Diözesanrat der Katholiken, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend sowie die Frauenverbände IN VIA, KDFB, kfd und SkF riefen Erzbischof Heiner Koch und den Verwaltungschef des Erzbistums, Generalvikar Manfred Kollig, auf, "die Gleichberechtigung von Frauen im Erzbistum Berlin auf allen Ebenen zu befürworten und zu bewirken".
Frauen und deren Belange seien im Erzbistum Berlin strukturell unterrepräsentiert, kritisieren der Diözesanrat, die höchste Laienvertretung im Erzbistum, und die Verbände. So gebe es die ehemalige Frauenkommission des Erzbistums seit über zwei Jahren nicht mehr. Überdies sei die Stelle der Referentin für Frauenpastoral durch eine Stelle für "allgemeine Seelsorge" ersetzt.
Forderung nach konkreten Maßnahmen
Der Diözesanrat und die Verbände fordern konkrete Maßnahmen wie die Berufung einer Gleichstellungsbeauftragten. Sie sollte die Bistumsleitung dabei beraten und eine Ansprechperson sein unter anderem für Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts, zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Überdies rufen sie Erzbischof Koch auf, "ein sichtbares Zeichen zu setzen, um Frauen zu stärken und zu ermächtigen, ihren Berufungen nachzugehen".
Ein erster Schritt auf diesem Weg sollte die Beauftragung von Taufspenderinnen sein, wie es im Bistum Essen bereits der Fall sei. In der katholischen Kirche ist die Spendung der Taufe, bei der ein Mensch in die Kirche aufgenommen wird, grundsätzlich Klerikern - also Priestern oder Diakonen - vorbehalten. In Todesgefahr kann aber jeder Katholik taufen.
Frauen erhalten aus theologischen Gründen bisher keine Diakonenweihe. Für eine solche Weihe wird seit 1998 bei einem "Tag der Diakonin" geworben. Seit 2013 wird er am Gedenktag der heiligen Katharina von Siena von katholischen Frauenverbänden, dem Netzwerk Diakonat der Frau und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken gemeinsam begangen.