Schwester Maria Goretti läuft beschwingt über den Platz der Dominikanerkirche in Münster. Während andere Gäste mittlerweile etwas müde aussehen, ist die Katharinenschwester am letzten Tag des Katholikentages noch voller Energie.
Sie ist beseelt von den viele Begegnungen. Ganz spontan habe sie sich mit Menschen getroffen, die sie aus der Stadt kenne. Sie war nämlich vor einiger Zeit in Münster tätig.
"Ich bin schon mit Frieden hierher gekommen", berichtet sie. Und erklärt, dass sie sich eine Auszeit in einem kontemplativen Kloster – in dem die Spiritualität wichtig ist – genommen hat. "Der Katholikentag ist jetzt noch der Tupferl drauf", sagt sie.
Christen in der Gesellschaft zeigen Arbeit
Auch Sebastian und Susanne Hüdepohl aus der Nähe von Osnabrück sind guter Laune. Sie sind den ersten Tag in Münster. Das Ehepaar interessiert sich dafür, wie sich Christen in der Gesellschaft engagieren. Dazu sind sie auch über die Kirchenmeile geschlendert. Vor dem Schloss zeigen nämlich 350 Verbände, Orden, oder kirchliche Initiativen unter freiem Himmel ihre Arbeit. "Man kann gar nicht alles beschreiben, was man so erlebt hat", sagt Sebastian Hüdepohl.
Viel erlebt hat auch Silvia von Bichowski aus Berlin. Sie ist mit einem Chor in der Stadt – ihr erster Katholikentag. Denn bisher hatte die Arbeit einen Besuch nicht zugelassen. "Das Miteinander mit den vielen Menschen hat mir einfach gutgetan", sagt sie. Sie ist mit ihrem Mann angereist. Der Katholikentag wirke sich auch auf die Beziehung positiv aus. "Wir hatten Zeit füreinander gehabt, auch um wieder ins Gespräch zu kommen", sagt sie.
Gespräche, Begegenungen und Zeichen
Auch Lena aus Ratingen sind die Begegnungen mit anderen Gläubigen wichtig. Als Helferin an der Aaseebühne ist sie schnell mit den Besuchern in Kontakt gekommen. "Es ist toll, dass man ganz leicht mit Menschen ins Gespräch kommt, selbst wenn man die Leute noch nie im Leben gesehen hat."
Der Katholikentag ist ihr wichtig – auch für ihren Glauben. Findet er sonst in der Gesellschaft doch immer am Rand statt sei das Christentreffen ein Zeichen, eine Gemeinschaft zu sein. "Wir sind nicht die einzigen, die an Gott glauben, sondern man ist zu vielen."
Auch Schwester Maria Goretti findet es gut, dass so viele Besucher zeigten, dass Religion noch immer Sinn habe. Ihr berichteten in Gesprächen andere Gläubige, dass es einfach schön sei, mal wieder unter solchen zu sein, die Kirche nicht nur ablehnten und nicht auf Gott schimpften.