Das sagte der Prager Religionssoziologe Halik am Montagabend in Berlin. Grün betonte, das Gespräch mit Atheisten könne dazu beitragen, den Glauben zu vertiefen. Beide Autoren äußerten sich bei der Vorstellung des Buches "Gott los werden? Wenn Glaube und Unglaube sich umarmen".
Erfahrungen der "Gottesverlassenheit"
Halik unterstrich, Erfahrungen der "Gottesverlassenheit" gehörten zum Kern des christlichen Glaubens. Solche Phasen seien eine gemeinsame Basis für den Dialog mit Atheisten. Wer eigenen Unglauben verdränge, neige dazu, ihn auf andere zu projizieren und diese als Ungläubige zu bekämpfen. Grün sagte mit Blick auf den Untertitel des gemeinsamen Werkes, den Unglauben zu "umarmen" dürfe nicht bedeuten, ihn als nur noch nicht entwickelten Teil des Glaubens zu vereinnahmen. "Unglaube bleibt immer Unglaube und damit ein ständiger Impuls, dem Geheimnis Gottes nachzuspüren", so der Benediktiner. Andernfalls stehe der Glaube in der Gefahr, zum billigen Optimismus zu werden.