Darin verurteilen sie Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Menschen. Mit Blick auf die aktuellen Geschehnisse im Nahen Osten stellen sich die NRW-(Erz-)Bischöfe ihrer gemeinsamen Verantwortung, die Erinnerungskultur zu stärken und gegen den Antisemitismus vorzugehen. Die katholische Kirche habe schon einmal den Fehler gemacht, stillschweigend daneben zu stehen, während jüdischen Nachbarn der Hass und die Gewalt einer ideologisierten Menge entgegenschlug, heißt es in dem Schreiben.
Solidarität mit Terror-Opfern in Israel
Ihre Gedanken richten sich besonders an die Leidtragenden des Konflikts: "Wir stehen an der Seite der Trauernden und beklagen die vielen Opfer des Überfalls auf Israel und die vielen Menschen, die in der Folge auf beiden Seiten der Grenze ihr Leben verloren haben".
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki appelliert an ein friedliches Zusammenleben zwischen den Religionsgemeinschaften: "In Deutschland haben wir schon einmal erlebt, wozu offene Feindseligkeit führen kann. Gerade deswegen erinnern wir zum 85. Mal daran, dass Hass und Gewalt keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Wir sind alle Teil einer Menschheitsfamilie und Frieden ist unser gemeinsames bedingungsloses Anliegen."
Weihbischof Rolf Steinhäuser, Bischofsvikar für Ökumene und interreligiösen Dialog im Erzbistum Köln, hebt hervor, welche große Verantwortung die katholische Kirche trage: "Durch die intensive Beschäftigung mit dem christlichen Antijudaismus in Gedanken und Bildern wird mir zunehmend klar, welch große Hypothek wir als Kirche auf uns geladen haben. Es wird mir immer deutlicher, wie wirkmächtig diese ist. Auch unsere christliche Tradition hat an den Grundlagen des modernen Antisemitismus einen wichtigen Anteil."
Das Bischofswort ist unterzeichnet von Diözesanadministrator Michael Bredeck (Erzbistum Paderborn), Bischof Helmut Dieser (Bistum Aachen), Bischof Felix Genn (Bistum Münster), Bischof Franz-Josef Overbeck (Bistum Essen) und Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki (Erzbistum Köln).