Katholische Frauen begrüßen Vatikan-Reform

"Schritt Richtung Gleichberechtigung"

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands hat die von Papst Franziskus verkündete Kurienreform begrüßt. Die Neuordnung sei ein kleiner Schritt Richtung Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der katholischen Kirche.

Agnes Wuckelt, stellvertretende Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft / © Andreas Oertzen (KNA)
Agnes Wuckelt, stellvertretende Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft / © Andreas Oertzen ( KNA )

"Der Zugang zum Diakoninnen-Amt dürfte dann auch nicht mehr weit sein", erklärte die stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende Agnes Wuckelt in Düsseldorf.

Damit entspräche die Kurienreform auch den Beschlüssen des Reformdialogs der Kirche in Deutschland, dem Synodalen Weg.

Neue Kurienordnung erlaubt Frauen Leitungsämter

Mit der am Samstag veröffentlichten Apostolischen Konstitution "Praedicate evangelium" (Verkündet das Evangelium) hat Papst Franziskus in 250 Paragrafen den Aufbau der römischen Kurie neu geregelt. Besondere Neuerung ist, dass künftig Laien, Männer wie Frauen, vatikanische Behörden leiten und dort Verantwortung übernehmen können. Die neue Verfassung tritt an Pfingsten (5. Juni) in Kraft.

Veröffentlichung lange erwartet

"Bereits seit einigen Jahren warten wir auf die Veröffentlichung der neuen Kurienverfassung und damit auf den offiziellen Startschuss für uns Frauen, auch bedeutende Ämter in der Kirche wahrnehmen zu können", so Wuckelt weiter. "Seit einiger Zeit hat Papst Franziskus vorauseilend Frauen in die Leitungsebene berufen - dies erhält nun durch die neue Verfassung eine rechtliche Basis."

Römische Kurie

Die Römische Kurie ist die Gesamtheit der Behörden und Gerichte, die der Papst zum Regieren der Weltkirche nutzt. Dazu gehören das Staatssekretariat, Kongregationen, Gerichtshöfe, Dikasterien und Päpstliche Räte sowie die Kommissionen. 

Seit der Kurienreform von 1967 unter Papst Paul VI. hatte das Staatssekretariat eine Vorrangstellung unter den Kurienbehörden. Für neue Aufgaben schuf er weitere Sekretariate und Räte, so für Ökumene, für den Dialog mit Nichtchristen und Nichtglaubenden, für Familie und Laien.

Die Kurie bei Papst Franziskus / © Stefano Carofei (KNA)
Die Kurie bei Papst Franziskus / © Stefano Carofei ( KNA )
Quelle:
KNA