Katholische Hilfswerke am Welttag der Armen

Kampf gegen Armut muss weitergehen

Die weltweite Armut ist laut einem Bericht der Vereinten Nationen zurückgegangen. Für viele Katholische Hilfswerke ist das aber kein Grund sich auszuruhen: Armutsbekämpfung bleibt ihre größte Herausforderung.

Symbolbild Schulden / © Perfectlab (shutterstock)

Die katholischen Hilfswerke in Deutschland sehen die Bekämpfung der Armut weiter als eine der größten Herausforderungen an. Daran änderten auch neueste Zahlen eines Berichts der Vereinten Nationen und der Weltbank nichts, wonach die weltweite extreme Armut zurückgegangen sei, erklärte Pfarrer Christian Hartl anlässlich des "Welttags der Armen" am 17. November. Der Hauptgeschäftsführer von Renovabis ist Sprecher des Verbunds der katholischen Werke Misereor, Adveniat, Renovabis, Missio Aachen und München, Caritas international und des Kindermissionswerks "Die Sternsinger" (MARMICK).

Jeder Zehnte Mensch lebt in Armut

Laut Weltbank und UNO ist die Anzahl der von größter Armut Betroffenen knapp unter zehn Prozent gefallen; gegenüber 902 Millionen Menschen im Jahr 2012 (knapp 13 Prozent der Weltbevölkerung) lebten Ende 2019 nur noch 702 Millionen (9,6 Prozent der Menschheit) am Existenzminimum. Solche Rechenexempel, die einen Erfolg der internationalen Gemeinschaft zeigen wollten, betrachtet MARMICK-Sprecher Hartl skeptisch. Denn die Weltbank habe ihren Berechnungen die neu festgelegte Armutsgrenze von 1,90 US-Dollar pro Tag zugrunde gelegt.

Letztlich bleibt es nach Ansicht Hartls dabei, dass es rund zehn Prozent der Menschheit am Lebensnotwendigsten mangelt. Sie litten Hunger und Durst, hätten kein Dach über dem Kopf, ihre Gesundheit sei beeinträchtigt, ihre Chancen auf den Erwerb von Bildung seien schlecht und sie seien gesellschaftlich ausgegrenzt. "Die Armen sind keine statistische Zahl; es sind ganz konkrete Menschen mit ihren manchmal dramatischen, manchmal ganz unauffälligen Lebensgeschichten", erklärte der Pfarrer. Die kirchlichen Hilfswerke fühlten sich ihnen seit jeher verpflichtet und würden in vielen Projekten versuchen, den Betroffenen zu helfen.


Quelle:
KNA
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