Katholische Jugend findet Weltsynode bisher zu wenig konkret

"Konkrete systemische Veränderungen"

Für die katholischen Jugendverbände in Deutschland gehen die bisherigen Reformschritte bei der katholischen Weltsynode nicht weit genug. Der Dachverband BDKJ veröffentlichte am Samstag in Düsseldorf dazu eine entsprechende Erklärung.

Beratungen bei Weltsynode / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Beratungen bei Weltsynode / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Auch wenn "einige erfreuliche Veränderungen" zu beobachten gewesen seien, sei die Zeit des bloßen Zuhörens vorbei, heißt es in einer am Samstag in Düsseldorf veröffentlichten Erklärung des Dachverbands BDKJ: "Es müssen endlich unter der Beteiligung aller Menschen konkrete systemische Veränderungen beschlossen werden."

Gregor Podschun / © Julia Steinbrecht (KNA)
Gregor Podschun / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Man erwarte, dass bei den Beratungen im nächsten Jahr und der Erstellung des Abschlussdokuments auch Jugendliche mitbestimmen dürften, forderte der BDKJ-Bundesvorsitzende Gregor Podschun: "Auch wenn dieses Mal wenigstens einige Frauen in der Synode eine Stimme haben, ist die Synode von einer geschlechter- und generationengerechten Besetzung weit entfernt. Dies muss sich ändern!"

Viele Themen des Synodalen Weges bei Weltsynode

Die angemessene Beteiligung des Volkes Gottes dürfe sich nicht nur auf die Vorberatungen und das begleitende Gebet beschränken, sondern müsse auch repräsentativ in der Synodenaula in Rom erfolgen.

Viele Themen, die bereits beim Reformprojekt Synodaler Weg in Deutschland diskutiert worden seien, hätten auch in den Beratungen der Synode in Rom ihren Platz gefunden, so Podschun weiter. Als Beispiele nannte er die Rolle von Frauen, geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung, die stärkere Beteiligung von Laien sowie eine Dezentralisierung im Umgang mit Entscheidungen aus Rom.

Keine deutschen Sonderthemen

Zu anderen Themen wie der Vielfalt der Gottesbilder in der Liturgie sowie dem Diakonat der Frau bleibe das Abschlussdokument aber sehr vage; das Thema der Priesterweihe für alle Geschlechter sei gar nicht enthalten: "Auch wenn wir einige gute Ansätze erkennen können; die Anerkennung der systemischen Ursachen sexualisierter Gewalt und Missbrauch in der Kirche fehlt immer noch", fügte Podschun hinzu: "Die Machtstrukturen in der Kirche sollen unverändert erhalten bleiben und die Macht der Kleriker wird nicht beschränkt."

Positiv sei aber, dass klar geworden sei, dass die Themen des Synodalen Weges keine deutschen Sonderthemen seien: "Auch deshalb sollten wir hier mutig die gefassten Beschlüsse in Deutschland umsetzen und weiter laut für unsere Themen in Rom eintreten", forderte der BDKJ-Vorsitzende: "Was jetzt schon an Veränderungen in den Ortskirchen möglich ist, muss schnell angegangen werden, nur so kann dem Leid begegnet werden und ansonsten wird die Kirche noch mehr Menschen verlieren. Hier gilt es jetzt, weitere Schritte zu gehen. Dies erwarten wir als BDKJ auch von den deutschen Bischöfen."

Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ist der Dachverband von 17 katholischen Kinder- und Jugendverbänden mit rund 660.000 Mitgliedern. Er versteht sich in erster Linie als Interessenvertretung dieser Verbände in Kirche, Staat und Gesellschaft und kümmert sich darüber hinaus um die Absicherung der finanziellen Förderung.

Fahne des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) / © Harald Oppitz (KNA)
Fahne des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA