Es gebe ein "Jahr der Jugend", sagte der Vorsitzende der Jugendkommission der Bischofskonferenz, der Passauer Bischof Stefan Oster, am Dienstag auf der Frühjahrsvollversammlung des Gremiums in Ingolstadt. Er verwies darauf, dass es selbst in volkskirchlich geprägten Regionen nicht mehr selbstverständlich sei, dass ein junger Mensch automatisch zum Glauben finde.
Vorbereitung der Jugendsynode
Oster hob insbesondere die breite Beteiligung an der Online-Umfrage des Vatikan zur Jugendsynode hervor. Rund 240.000 Jugendliche haben dem Bischof zufolge den Fragebogen teilweise, mehr als 100.000 Jugendliche komplett ausgefüllt. Die Hälfte der Teilnehmer sei zwischen 16 und 19 Jahre alt gewesen. Der Anteil der Katholiken liege bei rund 70 Prozent, so Oster. Außerdem gebe es die Möglichkeit, sich während der Vorsynode im März online einzubringen. "Wir sind nicht die, die schon immer alles wissen, wie Jugendliche ticken."
Oster wurde zusammen mit dem Vorsitzenden der Kommission für Geistliche Berufe, dem Münsteraner Bischof Felix Genn, sowie dem Osnabrücker Weihbischof Johannes Wübbe, der Mitglied der Jugendkommission ist, als Vertreter der Bischofskonferenz bei der Jugendsynode gewählt. Der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Thomas Andonie, forderte, dass an der Jugendsynode ebenso viele Jugendliche wie Bischöfe teilnehmen sollen.
Die deutschen Vertreter unterstützten dieses Anliegen, auch wenn es wohl nicht durchsetzbar sei.
Jugend will "heiße Eisen" angehen
Andonie wird zusammen mit Magdalena Hartmann von der Schönstatt Bewegung die katholische Kirche in Deutschland bei der Vorsynode vertreten. Hier erwarte er eine wertschätzende, offene und ehrliche Diskussion über die Aufgaben und Herausforderungen der Jugendpastoral, so der BDKJ-Vorsitzende. Dabei wolle er auch "heiße Eisen" einbringen, etwa den Zugang von Frauen zu Weiheämtern.
Hartmann sagte, sie erhoffe sich, dass Kirche nicht länger als alt und verstaubt, sondern als lebendig wahrgenommen werde. Dabei gelte es, jungen Menschen durch geistliche Begleitung bei ihrem Lebensweg zu helfen.
Oster sagte mit Blick auf die internationale Ministrantenwallfahrt nach Rom, das Engagement der Kirche in diesem Bereich sei ein "riesiges Pfund in der katholischen Jugendarbeit". Jugendliche würden durch den Dienst am Altar und die damit verbundene Liturgie in ein aktives Glaubensleben hineingeführt. Unter dem Motto "Suche Frieden und jage ihm nach!" werden in der italienischen Hauptstadt rund 60.000 Jungen und Mädchen aus mindestens 16 Ländern zusammenkommen. Aus Deutschland wird mit rund 50.000 Teilnehmern gerechnet.