Katholische Kirche wirft Mexikos Regierung Versagen vor

Armut und Kriminalität im Visir

Die katholische Kirche in Mexiko hat der Regierung Versagen im Kampf gegen Armut und Kriminalität vorgeworfen. Die Ankündigungen der Regierung seien bislang nicht umgesetzt worden.

Wachsende Armut in Mexiko / © David Maung (dpa)
Wachsende Armut in Mexiko / © David Maung ( dpa )

Präsident Enrique Peña Nieto habe bei seiner Amtseinführung 2012 eine Stärkung des Rechtsstaates, bessere Sozialleistungen und ein Ende der Gewalt versprochen, heißt es in der Wochenzeitung der mexikanischen Erzdiözesen "Desde la Fe" (Aus dem Glauben). Dennoch sei in den vergangenen drei Jahren die soziale Kluft größer geworden.

Anzahl armer Menschen gestiegen

Die katholische Kirche verweist darauf, dass die Anzahl der Armen von 53,3 Millionen im Jahr 2012 auf 55,3 Millionen angestiegen sei. Es gebe soziale Instabilität, und auch das Versprechen des Präsidenten, "die Städte, Dörfer und Straßen wieder zu Orten der Sicherheit" zu machen, sei "reine populistische Rhetorik". Die Kirche beklagt Preissteigerungen bei Energie, Lebensmitteln und Benzin sowie Diätenerhöhungen von Abgeordneten.

Gleichzeitig würden Mittel für Sozialprogramme, vor allem für die Ärmsten der Armen, zusammengestrichen. In dem Beitrag erinnern die Diözesen an Papst Franziskus, der bei seinem Besuch in Mexiko im Februar die Staatsbediensteten aufgerufen hatte, für ein würdiges Leben aller Menschen zu arbeiten.

Mehr als 50 Tötungsdelikte pro Tag

Die Anzahl der Morde, Erpressungen und Entführungen in Mexiko ist in den ersten drei Amtsjahren der Regierung von Peña Nieto stetig gestiegen. Insgesamt gibt es mehr als 50 Tötungsdelikte pro Tag. Die allermeisten Morde gehen auf das Konto der organisierten Kriminalität. Nach offiziellen Angaben hat der Drogenkrieg seit 2006 bereits mehr als 80.000 Menschen das Leben gekostet.


Quelle:
epd