Die katholischen Bischöfe in Deutschland haben das ökumenische Engagement des griechisch-orthodoxen Metropoliten Augoustinos gewürdigt. Der Vorsteher der Metropolie von Deutschland und Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in der Bundesrepublik sei ein "aufmerksam zuhörender und offener Gesprächspartner", sagte Ökumenebischof Gerhard Feige am Dienstagabend in Düsseldorf.
Er äußerte sich bei einem Empfang zum 80. Geburtstag von Augoustinos, der bereits am 7. Februar war.
Wichtiger Mann für die Ökumene
Der Metropolit sei tief im Glauben und in der Tradition seiner Kirche verwurzelt, so Feige laut vorab verbreitetem Grußwort. Aus dieser Gewissheit heraus besitze er eine große innere Freiheit, sich dem Anderen zu öffnen und ihm mit Wertschätzung zu begegnen. "Durch Ihre verbindliche und verbindende Art der Kommunikation gelingt es Ihnen, eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen, die für das ökumenische Miteinander von unschätzbarem Wert ist", sagte der Magdeburger Bischof.
Feige zeigte sich beeindruckt, wie Augoustinos seine Überzeugung lebe, dass "Integration keine Einbahnstraße" sei, sondern von beiden Seiten die Bereitschaft voraussetze, aufeinander zuzugehen. "Immer wieder bringen Sie sich in die gesellschaftlichen Debatten ein. Dazu gehört auch, dass Sie sich gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz und dem Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland in der jährlichen Interkulturellen Woche für ein friedliches Zusammenleben von Menschen verschiedener Länder und Kulturen engagieren."
International engagiert
Feige würdigte auch die Verdienste Augoustinos' auf internationaler Ebene, etwa als Delegierter des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel bei der "Heiligen und Großen Synode" 2016 auf Kreta.
"Über die Ehre, die Ihnen damit zuteil wurde, habe ich mich sehr gefreut, zeigte Ihre Berufung doch, wie sehr Sie in Ihrer Kirche geachtet sind, ja, es weckte in mir sogar den Eindruck, als würden Sie uns bei diesem wichtigen Ereignis mitvertreten", lobte Feige, Seit fast vier Jahrzehnten hat der Metropolit den Vorsitz auf orthodoxer Seite in der Gemeinsamen Kommission der Bischofskonferenz inne. "In diesem Zeitraum wurden wichtige Dokumente erarbeitet", so Feige.
Oberhaupt der drittgrößten christlichen Konfession
Augoustinos Labardakis ist seit 1980 griechisch-orthodoxer Metropolit von Deutschland mit Sitz in Bonn und Exarch von Zentraleuropa. Als Vorsitzender der 2010 gegründeten Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland vertritt er die drittgrößte christliche Konfession in der Bundesrepublik. Zu seiner Diözese gehören rund 450.000 Menschen und damit etwa ein Viertel der orthodoxen Christen bundesweit.
Die Metropolie besteht seit 55 Jahren und umfasst knapp 60 Gemeinden. Augoustinous nennt sie "das Rückgrat der griechischen Emigration in Deutschland". Den Gemeinden sei es zu danken, dass die Integration der Gläubigen in Deutschland überhaupt gelingen konnte.