Katholische Kirche zeichnet bayerische Anti-Rassismus-Initiativen aus

"Raum für Vielfalt"

Die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken haben den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus an zwei Projekte aus Bayern verliehen. Damit wolle man die Initiativen stärken.

Gemeinsam gegen Rassismus / © Santypan (shutterstock)

Es werden unter anderem ein Münchner Wohnungsvermittlungsprojekt des Verbands "IN VIA" und die Maria-Ward-Realschule in Burghausen ausgezeichnet. Der katholische Flüchtlingsbischof Stefan Heße sagte zu der Entscheidung: "Wir erleben massive Versuche, Rassismus salonfähig zu machen und die Gesellschaft zu spalten." Man wolle gegen die Spaltung der Gesellschaft ankämpfen.

Lob für Wohnungsvermittlung und Schulprojekt

Erzbischof Heße würdigte das Wohnungsvermittlungsprojekt von IN VIA in München, indem er daran erinnerte: “Alltagsrassismus ist für jene, die ihn erfahren, oftmals subtil und schmerzhaft zugleich.“ Bei der Wohnungssuche sei dies besonders existenziell. IN VIA bringe Betroffene und Vermieter zusammen. Dabei setze der Verband auf Kooperationen mit Wohnbau-Genossenschaften, Bauträgern sowie Stiftungen und Ordensgemeinschaften. Die katholische Kirche honoriert dieses Engagement mit 2.000 Euro.

Präventive Bildung

Ein Sonderpreis in Höhe von 4.000 Euro geht nach Burghausen an die Maria-Ward-Realschule für ihr Projekt "Raum für Vielfalt - kein Platz für Rassismus". In der Begründung heißt es: "Diese Schule ist preiswürdig, weil sie Antirassismus in ihrem schulischen Lehrplan fächerübergreifend verankert hat." Schüler würden altersgerecht und vielfältig angesprochen. "Prävention von Hass und Fremdenfeindlichkeit ist hier nicht nur ein Projekt, sondern fester Bestandteil des schulischen Lebens", so Heße. Die Schule setze sich mit ihrem Anti-Rassismus-Konzept für die Weiterentwicklung einer von Toleranz und Empathie geprägten Gesellschaft ein.

Der Preis wird alle zwei Jahre von der katholischen Kirche für Initiativen und Projekte gegen Rassismus verliehen. Insgesamt haben sich dieses Mal 78 Institutionen oder Personen um den Preis beworben.

Neben den bayerischen Preisträgern wurde eine Initiative in Nordrhein-Westfalen und ein Priester in Sachsen ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 6. Mai in Berlin statt.