Bayerns Innenminister macht sich für interreligiösen Dialog stark

"Gutes Miteinander unerlässlich"

Die Union will den Kurs in der Migrationspolitik verschärfen. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann besucht währenddessen in München den Landesverband islamischer Kulturzentren und wirbt für Gespräche statt Populismus.

Muslime in Deutschland / © Maja Hitij (dpa)

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) plädiert dafür, den interreligiösen Dialog weiter zu fördern. Bei einem Treffen mit Vertretern des Landesverbands islamischer Kulturzentren am Mittwoch in München erklärte er: "Für den Frieden in unserer Gesellschaft, für den Zusammenhalt in unserem Land und für die Stärkung der demokratischen Kräfte in unserer Republik ist das gute Miteinander der Religionsgemeinschaften unerlässlich." Zugleich würdigte Herrmann die Kulturzentren als wichtige Anlaufpunkte für Menschen verschiedenster Herkunft.

Joachim Hermann (CSU), Bayerischer Innenminister / © Soeren Stache (dpa)

Der muslimischen Gemeinschaft kommt nach den Worten des Ministers eine wichtige Rolle zu. "Hier wird bereits das gelebt, was ich immer wieder betone: Wir stehen zusammen. Wir treten gemeinsam ein für eine tolerante, offene Gesellschaft und für die Achtung vor dem religiösen Bekenntnis." Laut Herrmann schaffen gemeinsame Gespräche Verständnis füreinander, gerade in einer herausfordernden Zeit, in der durch Verkürzung und Populismus Vorurteile zunähmen.

Besser mit- als übereinander sprechen

"Begegnungen und Dialog tragen zum friedlichen Zusammenleben in unserer immer vielfältiger werdenden Gesellschaft bei", so der CSU-Politiker. Es sei immer besser, miteinander zu sprechen, statt nur übereinander.

Erst jüngst hatte der Integrationsbeauftragte der bayerischen Staatsregierung, Karl Straub, angekündigt, alle Imame im Freistaat einladen zu wollen. Die Zusammenkunft mit rund 150 Personen solle "so bald wie möglich" stattfinden, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) nach einem landesweiten Vernetzungstreffen von Muslimen, Wissenschaftlern, Kirchen- und Behördenvertretern in München.

Inhaltlich solle es bei dem Treffen um Fragen gehen, die den muslimischen Glauben und das Grundgesetz beträfen, erklärte Straub. Seinen Worten zufolge wäre es wünschenswert, wenn sich auf Landesebene feste Strukturen für einen Austausch mit Muslimen herausbildeten. "Dann könnten wir viel öfter in den Dialog gehen."