Katholische Laien für mehr Mitsprache

Neue Gremiums-Mitglieder

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) pocht weiter auf mehr Mitsprache von Laien in der Kirche - bis hin zur Beteiligung an Bischofswahlen.

Kreuz im ZdK-Sitzungssaal (KNA)
Kreuz im ZdK-Sitzungssaal / ( KNA )

Zur "Synodalität als Strukturprinzip" verabschiedete die Vollversammlung des höchsten repräsentativen Gremiums der katholischen Laien in Deutschland am Samstag einen entsprechenden Beschluss. Er solle als Schritt auf dem Prozess der Synodalität und als "theologische Grundlegung" verstanden werden, sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg. Darüber hinaus wählte das ZdK neue Mitglieder, darunter prominente Bundes- und Landespolitiker.

Über die Mitsprache von Laien und den Beschluss gab es zum Ende der am Freitag begonnenen Herbstvollversammlung eine längere Diskussion. Dorothea Sattler nannte das Papier eine "erste Standortbestimmung". Es werde deutlich, dass offensichtlich weiter Gesprächsbedarf bestehe, stellte Vizepräsidentin Claudia Lücking-Michel fest.

Mehr Strukturen für Mitsprache gefordert

Inhaltlich heißt es etwa angesichts einer gewünschten Beteiligung an Bischofswahlen in dem Beschluss: "Formen der Partizipation an der Auswahl geeigneter Kandidaten sind auch um der Wahrung der Autorität der Bischöfe willen zu begrüßen." Deren Leitungsdienst gewinne "in dem Maße an Wirksamkeit, wie die Entscheidungsfindungsprozesse öffentlich bekannt und transparent" seien. Die Laien wollen insgesamt mehr Strukturen, die ein hohes Maß an Mitsprache bei kirchlichen Entscheidungsfindungsprozessen ermöglichen.

Vor den Beratungen zum Synodalitätspapier waren die Wahlgänge für die 45 Einzelpersönlichkeiten abgeschlossen worden. Zu den erstmals gewählten Mitgliedern gehören Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (beide SPD), Entwicklungsminister Gerd Müller und der EVP-Fraktionschef im Europaparlament, Manfred Weber (beide CSU). Insgesamt gehören 12 der 45 gewählten Frauen und Männer zum ersten Mal dem ZdK an. Rund 80 Kandidaten hatten sich beworben. Die 45 Vertreter aus Politik und Gesellschaft bilden mit 84 Vertretern der Diözesanräte und 97 Verbandsvertretern die ZdK-Vollversammlung.

Ökumenische Kirchentag 2021 in Frankfurt am Main

Seit Freitag ist bekannt, dass der dritte Ökumenische Kirchentag 2021 in Frankfurt am Main stattfindet. Das könnte zur Folge haben, dass der Katholikentag im Jahr 2020 ausfällt. So könne man sich auf das große Christentreffen in fünf Jahren vorbereiten, sagte Zdk- Generalsekretär Stefan Vesper. Wann das ZdK als Veranstalter darüber abschließend befinden wird, blieb offen.

Doch zunächst steht der 101. Katholikentag 2018 in Münster an. Dieser soll Sternberg zufolge ein scharfes Profil erhalten. Nötig sei eine "konsequente Orientierung" der Veranstaltungen am Leitwort "Suche Frieden". Er betonte, dass dies nicht bedeute, thematische Vielfalt in der Stadt des Westfälischen Friedens einzuschränken. Die Vollversammlung des ZdK kommt das nächste Mal wieder am 5. und 6. Mai 2017 in Berlin zusammen.


Quelle:
KNA