Katholische Unternehmer fordern Beachtung kleiner Betriebe

"Nicht ausreichend gehört"

Die steigenden Energiepreise und die hohe Inflation treiben auch Unternehmer um. Der Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer fordert die Politik deswegen auf, in der Krise auch an kleine und mittlere Unternehmen zu denken.

Autor/in:
Hannah Krewer und Maximilian Helmes
Eine Schweißerin fügt Metall-Elemente durch Punktschweißen zusammen. / © Markus Scholz (dpa)
Eine Schweißerin fügt Metall-Elemente durch Punktschweißen zusammen. / © Markus Scholz ( dpa )

„Viele haben das Gefühl, in ihrer Art des Wirtschaftens gar nicht ausreichend gehört zu werden“, sagte der Vorsitzende des Bundes katholischer Unternehmer (BKU), Prof. Dr. Ulrich Hemel, am Sonntag gegenüber DOMRADIO.DE im Interview zu der am Wochenende zu Ende gegangenen jährlichen Bundestagung des BKU.

Prof. Ulrich Hemel / © Daniel Hemel (KNA)
Prof. Ulrich Hemel / © Daniel Hemel ( KNA )

Zweifellos tue die Regierung schon viel, um die Unternehmer zu unterstützen: „Aber den Blick gerade auf die kleinen und mittleren Unternehmen, den muss sie vielleicht noch einüben.“ Gerade den kleinen und mittleren Unternehmen fehle es oft an Reserven.

Bund Katholischer Unternehmer

Dem 1949 gegründeten Bund Katholischer Unternehmer e.V. (BKU) gehören mehr als 1.100 Inhaber-Unternehmer, Selbstständige und leitende Angestellte an.

Der BKU ist in 34 Diözesangruppen gegliedert. In den Arbeitskreisen des Verbandes entstehen innovative Konzepte zur Wirtschafts- und Sozialpolitik und zur werteorientierten Führung.

Der BKU wirkt als Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Kirche und Politik. (BKU)

Geschäftsfrau am Schreibtisch / © Natee Meepian (shutterstock)
Geschäftsfrau am Schreibtisch / © Natee Meepian ( shutterstock )

Viele Unternehmer würden daher ihr eigenes Erspartes, sofern vorhanden, in ihr Unternehmen einfließen lassen. „Da ist eine Solidargemeinschaft zwischen den Unternehmern und den Beschäftigten da, die in der Öffentlichkeit häufig unterschätzt wird“, lobte der BKU-Vorsitzende.

"Marktplatz des Dialogs"

Insgesamt zeigte sich Prof. Hemel sehr zufrieden mit der Jahrestagung des BKU. "Es war ein Platz, wo ganz unterschiedliche Meinungen zu diesen Themen zur Sprache gekommen sind", sagte Hemel und malte das Bild eines "Marktplatz des Dialogs".

Bei der jährlichen Bundestagung unter dem Motto „Unternehmerisch Gemeinwohl schaffen“ standen Podien, Vorträge und Workshops auf dem Programm. Bei einem Gottesdienst mit Erzbischof Stefan Heße warb der Hamburger Erzbischof dafür, die eigene christliche Identität aus dem Gebet heraus zu finden.

Die gleichen Themen

Für Unternehmen und Gesellschaft seien eine ganze Reihe von Themen gleichermaßen notwendig, sagte Hemel und nannte als Beispiel die Bereiche Bildung und Qualifikation, aber auch die Integration. Als weiteres Beispiel führte Hemel Innovationen an. "Wir als Gesellschaft brauchen das dringend", sagte Hemel und verwies auf die Energiewende.

 

Quelle:
DR