Nur so werde Dialog ermöglicht, sagte der Bischof von Myitkyina, der Hauptstadt von Kachin, dem asiatischen katholischen Pressedienst Ucanews (Dienstag). Zivilisten, Rebellen und Soldaten hätten in dem langen Konflikt genug gelitten und Menschenleben zu beklagen.
Am Mittwoch soll in Myanmar nach langer Verzögerung die dritte Runde der Friedensgespräche zwischen Regierung und Armee einerseits sowie den ethnischen Völkern und ihren Milizen andererseits beginnen. Der seit mehr als 60 Jahren andauernde Konflikt gilt als der längste Bürgerkrieg der Welt. Die Kachin, die Shan und andere Ethnien kämpfen für eine Autonomie innerhalb eines föderalen Myanmar.
Misstrauen verhindert bisherige Verhandlungen
Die demokratisch gewählte Regierung von Staatsrätin Aung San Suu Kyi hat den Friedensprozess zur obersten Priorität erklärt. Die Friedensverhandlungen sind jedoch ins Stocken geraten, weil nach Ansicht von politischen Beobachtern das Misstrauen der Ethnien gegenüber Zentralregierung und Armee groß ist. Zudem sind Experten überzeugt, dass die Armee weiter auf eine militärische Lösung der Konflikte setzt und kein föderales System akzeptieren wird.
In Kachin war im Sommer 2011 der Bürgerkrieg mit einer Offensive der Armee gegen die Kachin-Befreiungsarmee (KIA) zurückgekehrt. Seitdem liefern sich Armee und KIA heftige Gefechte. Mehr als 100.000 Zivilisten wurden vertrieben und leben in Lagern, die für humanitäre Hilfsorganisationen nur schwer zugänglich sind.