Demnach steht nur fest, dass der Ordensmann Andrei Waschtschuk wegen Verstoßes gegen Vorschriften für die Organisation von Massenveranstaltungen belangt wurde.
Was ihm konkret vorgeworfen wird, ist unklar. Die Polizei hatte Waschtschuk am Freitag festgenommen; seither saß er in Untersuchungshaft. Das Mitglied des Salvatorianer-Ordens leitet eine Pfarrei in der Großstadt Witebsk im Nordosten des Landes.
Bischofskonferenz schweigt
Erst vor gut einer Woche war in Grodno im Westen des Landes ein katholischer Priester zu einer Geldstrafe von umgerechnet etwa 250 Euro verurteilt worden. Das Gericht stellte fest, er habe einen angeblich extremistischen Text auf Facebook geteilt. Die Bischofskonferenz äußerte sich dazu nicht. Rund zehn Prozent der Belarussen sind katholisch.
Die Behörden in Belarus unterdrücken jede öffentliche Kritik an Machthaber Alexander Lukaschenko und seinem Regime. Die Zahl der politischen Häftlinge steigt von Woche zu Woche. Die belarussische Menschenrechtsorganisation Wjasna listet aktuell 1.260 Personen auf.
Wegen der massiven staatlichen Repressionen halten sich die katholischen Bischöfe des Landes seit Monaten mit Kritik an Menschenrechtsverletzungen zurück.