Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) ruft zur Europawahl im Mai zu einem proeuropäischen Votum auf. Immer noch nationalstaatlichen Interessen den Vorrang zu geben, habe keine Zukunft, teilte die Initiative am Montag in Essen mit. "Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Europa", erklärte der KVV-Vorsitzende Josef Ridders.
„Eigentor, wenn man zur Nationalstaatlichkeit zurückkehren will““
Wer 74 Jahre nach dem Krieg in Europa noch immer glaube, nationalstaatlichen Interessen den Vorrang geben zu müssen, der begreife nicht, dass in einer digitalisierten Welt nur ein vereintes Europa auf Dauer Zukunft habe. "In Europa herrscht dank der EU Frieden und Menschen können frei reisen und bezahlen", so Ridders.
Unternehmen hätten enorme Exportchancen und bescherten allen Bürgern einen höheren Wohlstand. "Im Zeitalter der Globalisierung ist es letztlich ein Eigentor, wenn man zur Nationalstaatlichkeit zurückkehren will", stellte Ridders klar.
Gemeinsame christliche Grundwerte
Dennoch müsse die Europäische Union weiterentwickelt werden, forderte Ridders. "Wir brauchen heute Politiker, die nicht die Probleme in den Vordergrund stellen, sondern Lösungen anbieten." Weiter hoffe der Verband, dass "nicht auch noch die Populisten und Vereinfacher Oberwasser bekommen." Ridders mahnte, sich auf die gemeinsamen christlichen Grundwerte zu besinnen. Auch seien die Kriterien der Katholischen Soziallehre wie Personalität, Solidarität und Subsidiarität wichtig.
Der KVV ist ein katholischer Sozialverband mit bundesweit etwa 70 Ortsvereinen. Er hat sich das Motto "Dem Menschen dienen" gegeben.
Die Europawahl findet am 26. Mai statt. In Deutschland sind laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes rund 64,8 Millionen Menschen wahlberechtigt. Die Wahl ist die neunte Direktwahl zum Europäischen Parlament.
