"Die Dunkelziffer der Todesopfer dürfte weitaus höher liegen, mehr als 33 Millionen Menschen haben sich mit dem Covid-19-Virus infiziert - und kein Ende ist in Sicht. Es gilt daher, den Menschen in Lateinamerika, vor allem den Armen, in der dramatischen Notsituation beizustehen und sie möglichst schnell zu impfen", sagte Hauptgeschäftsführer Michael Heinz am Freitag in Essen.
Die Lage sei "traurig und erschreckend zugleich", betonte Heinz. Corona wirke wie ein Brandbeschleuniger für andere Teile der Gesellschaft: Die Schwächen des ohnehin labilen und unterfinanzierten Gesundheitssystems in Lateinamerika würden in der Krise überdeutlich.
Adveniat fordert gleichberechtigten Zugang zu Impfstoffen
Die Pandemie habe vor allem Menschen getroffen, die über kein festes Einkommen verfügen und im "informellen Sektor" arbeiten, zum Beispiel als Straßenhändler. "In Ländern wie Brasilien gibt es wieder Hunger. Das Bildungssystem, in vielen Ländern schon vor der Pandemie nicht ausreichend, kollabiert. Und die indigenen Völker, gerade im Amazonasgebiet, sind besonders gefährdet", beklagte der Adveniat-Hauptgeschäftsführer.
Adveniat fordert daher einen gleichberechtigten globalen Zugang zu den Impfstoffen für alle Länder. "Die Impfpatente müssen jetzt freigegeben werden", sagte Heinz. Ein unsolidarischer Impfnationalismus von einigen wohlhabenderen Staaten biete keine Lösungsperspektiven und gefährde letztendlich die gesamte Menschheit.