Weihbischof Ansgar Puff hat die geringe Weitergabe des christlichen Glaubens bemängelt. "Die Zahl der Neuinfektionen ist dramatisch gesunken", sagte Puff in seinem täglichen Videoimpuls bei DOMRADIO.DE. Der Reproduktionsfaktor gehe gegen Null, erläuterte der Weihbischof weiter. In seinem fast zweieinhalb Minütigen Clip verwendet er die wissenschaftlichen Begriffe zur Beschreibung der Corona-Pandemie, um sie für die Situation der Glaubenskrise anzuwenden.
Kirche in Quarantäne
"Wir fragen uns, warum sich der Glaube an Christus und die Auferstehung nicht weiterverbreitet?" Puff vergleicht die Situation der Kirche mit einer Quarantäne. "Wir halten zwei Meter Sicherheitsabstand zu allen, die nicht zur engeren katholischen Familie gehören, schließlich wollen wir mit unserem Glauben ja niemanden anstecken."
Ansgar Puff zeigt sich wenig verwundert über den Ansturm der Fitnessstudios, die nach der Wiedereröffnung des Corona-Lockdown im Gegensatz zu den Kirchen von den Menschen aufgesucht werden. "Die Glaubenskrise, die jetzt nach Corona deutlich schärfer wird als vorher, ist meines Erachtens eine Krise unserer persönlichen Beziehung zu Jesus."
Glaube muss anstecken
"Wir sind von der Freundschaft mit dem Auferstandenen nicht mehr so ganz begeistert, wagen uns das aber nicht einzugestehen." Wären wir selbst mit dem Evangelium infiziert, würden wir auch andere mit dem Glauben anstecken, erklärt der Weihbischof aus Köln. Zudem bemängelt er den Versuch, Glauben zu organisieren, was aber nicht gelinge.
Anders als bei der Bekämpfung des Coronavirus empfiehlt Ansgar Puff, auf Sicherheitsabstand und Mundschutz zu verzichten, die eine Weitergabe des Glaubens verhindern. "Raus aus der innerkirchlichen Quarantäne", fordert er.
Die Videoreihe von Weihbischof Ansgar Puff erscheint von Montag bis Freitag immer täglich auf DOMRADIO.DE und wird zudem auf der Facebook-Seite des Weihbischofs geteilt. Der kurze Clip gibt einen Impuls für den Tag und beinhaltet auch die Einladung zum Nachtgebet, das mit ihm abends um 22 Uhr im Radio läuft.