Man könne es als "Angst vor der Wahrheit" bezeichnen. Diese Angst gedeihe gut in einer Umgebung, wo Beziehungen unter einem Banner des Formalismus» stünden. Der Heuchler verstecke sich hinter einer Maske, weil er nicht den Mut habe, sich der Wahrheit zu stellen, so Franziskus.
Ein solcher Mensch schaffe es nicht, sein Herz offen zu zeigen und sei so auch nicht fähig zu lieben. Es gebe im Alltag viele entsprechende Situationen.
Heuchelei in der Kirche besonders schlimm
Etwa bei der Arbeit, wenn Kollegen sich scheinbar wie gute Freunde verhielten, in Wahrheit aber bereit seien, in Konkurrenzsituationen hinterrücks zuzuschlagen. Auch in der Politik gebe es viel Heuchelei, fuhr das Kirchenoberhaupt fort.
In der Öffentlichkeit werde nicht selten das eine gesagt, im Privatleben aber etwas völlig anderes getan. Besonders verwerflich sei Heuchelei in den Reihen der Kirche, betonte der Papst und zitierte aus dem Matthäusevangelium: "Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen." Wer dies nicht beachte, setze die Einheit der Kirche aufs Spiel.