Papst weiht vier Männer zu Bischöfen

"Keine langweiligen Reden halten, die keiner kapiert"

Papst Franziskus hat am Freitag vier Männer zu Bischöfen geweiht. Unter ihnen war der Jesuit Michael Czerny, der an diesem Samstag auch ins Kardinalskollegium aufgenommen wird.

Bischofssymbole / © josefkubes (shutterstock)

Der aus dem tschechischen Brünn stammende Jesuit wurde vom Papst im Dezember 2016 zum persönlichen Referenten für Flüchtlings- und Migrationsfragen ernannt. Das Kirchenrecht schreibt bei der Kardinalserhebung von Männern, die noch nicht Bischöfe sind, eine vorherige Bischofsweihe vor; Ausnahmen sind möglich.

Weiter weihte Franziskus die italienischen Vatikan-Diplomaten Paolo Borgia (53) und Paolo Rudelli (49) sowie den Malteser Antoine Camilleri (54). Diese drei hatte Franziskus kürzlich zu Apostolischen Nuntien ernannt; diese Aufgabe ist gewöhnlich mit dem Rang eines Erzbischofs verbunden.

Die neuen Bischöfe

Borgia stammt aus Apulien und war seit seinem Eintritt in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls unter anderem in Zentralafrika, Israel, Mexiko und im Libanon tätig. Der aus Norditalien stammende Rudelli ist seit September 2014 Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls beim Europarat in Straßburg. Zuvor war er unter anderem in Ecuador und Polen im Einsatz.

Camilleri ist im vatikanischen Staatssekretariat bislang Untersekretär für die Außenbeziehungen des Heiligen Stuhls und damit Vize-Außenminister des Papstes. In seiner Predigt mahnte Franziskus die neuen Bischöfe zu Dienstgesinnung. Zugleich sollten sie das Wort Gottes "gelegen oder ungelegen" verkünden und "keine langweiligen Reden halten, die keiner kapiert".

Petersdom bröckelt bei Papstmesse

Während der Weihe der vier neuen Bischöfe sind im Petersdom kleine Deckenteile herabgefallen. Wie das italienische Fernsehen meldete, wurde der linke Seitenarm der Basilika vorsichtshalber geräumt. Das Vorkommnis blieb indessen ohne weitere Folgen, da es sich um "winzige Bruchstücke" gehandelt habe, wie es unter Berufung auf Anwesende hieß.


Papst Franziskus / © Stefano Dal Pozzolo (KNA)
Papst Franziskus / © Stefano Dal Pozzolo ( KNA )
Quelle:
KNA