Das sagte Geschäftsführer Frank Jansen am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Freiburg. "Muslimische Kinder haben ein Recht auf Essen, das ihren religiösen Bedürfnissen entspricht." Das heiße im Umkehrschluss allerdings nicht, im Islam verbotene Nahrungsmittel komplett aus dem Speise-Angebot zu streichen. "Dies würde nur Vorurteile schüren, und genau das wollen wir vermeiden", so Jansen.
Zuvor hatte die Entscheidung zweier Leipziger Kindertagesstätten in freier Trägerschaft, aus Rücksicht auf muslimische Kinder auf Schweinefleisch und tierische Gelatineprodukte wie Gummibärchen zu verzichten, bundesweit Aufsehen erregt. Vertreter von AfD und CDU wandten sich gegenüber Medien gegen ein "Verbot von Schweinefleisch".
Viele Kinder aus muslimischen Familien
Als Reaktion auf die Debatte entschied sich die Kita-Leitung in Leipzig unterdessen, vorerst nicht auf Schweinefleisch zu verzichten.
Laut Angaben von Jansen kommt inzwischen viele Kinder in einer katholischen Kindertagesstätte aus einer muslimischen Familie. In manchen Einrichtungen liege der Anteil bei 60 Prozent. Dass vor Ort die Diskussionen um Speisepläne in den vergangenen Jahren zugenommen hätten, sei ihm bekannt, sagte der Verbands-Geschäftsführer. Wichtig sei jedoch, in dieser Frage mit den Eltern im Dialog zu bleiben.