"Dazu gehören Sexualität und Beziehungen, die man nicht verstecken muss", teilte die Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Mechthild Heil, am Freitag zur kfd-Bundesversammlung in Mainz mit. Auch müsse das kirchliche Arbeitsrecht geändert werden. Niemand dürfe wegen der sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität diskriminiert oder ausgeschlossen werden.
Weiter macht sich der Frauenverband in dem am Freitag verabschiedeten Positionspapier "Frauenleben sind vielfältig" unter anderem für eine "Kultur der Diversität in der katholischen Kirche" stark. So spricht sich die kfd beispielsweise für eine "befreiende und wertschätzende Sprache von Körperlichkeit und Sexualität" aus. Außerdem fordert sie, spirituelle und sexualisierte Gewalt auch an erwachsenen Frauen und Ordensfrauen umfassend und unabhängig aufzuklären.
Jahrzehntelanges Leid
Viele Frauen hätten aufgrund der lehramtlichen Position der katholischen Kirche zu Sexualität, Verhütung sowie zu Ehe und Familie jahrzehntelang Leid erfahren, so die kfd. "Viele erleben das Lehramt auch heute noch so: realitätsfern und unbarmherzig", heißt es in dem Papier.
Mit rund 350.000 Mitgliedern ist die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands der größte katholische Frauenverband und einer der größten Frauenverbände Deutschlands. Der Verband vertritt die Interessen von Frauen in Politik, Kirche und Gesellschaft.