Metropolit Epiphanius, Oberhaupt der autokephalen Kirche, verfasst ein Gebet "für die Ukraine, unsere Soldaten, den Sieg der Wahrheit und den gerechten Frieden".
Russland wird darin zwar nicht erwähnt. Epiphanius warnte allerdings in seiner Predigt am Sonntag davor, die "Bedrohung vonseiten Russlands" zu unterschätzt. Das ukrainische Volk müsse bereit sein, den Feind abzuwehren. Es dürfe keine Angst oder Panik geben. "Unser Ziel ist nicht Krieg, sondern Frieden", so der 43 Jahre alte Metropolit. Zu seiner Kirche bekennen sich die meisten Ukrainer.
Friedensappelle vom Ökumenischen Patriarchen
Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel rief ebenfalls zum Frieden auf. "Die Möglichkeit eines neuen Krieges in Europa, die sich aus der Eskalation der heftigen Rhetorik und der Militarisierung der Grenzen zwischen Russland und der Ukraine ergibt, sollte unmissverständlich abgelehnt werden", sagte er in seiner Sonntagsmesse in Istanbul. Er mahnte alle beteiligten Seiten zum Dialog und zur Achtung des Völkerrechts. Der Konflikt müsse beendet und allen Ukrainern ein Leben in Harmonie ermöglicht werden.
Waffen keine Lösung
"Waffen sind nicht die Lösung. Im Gegenteil, sie können nur Krieg und Gewalt, Leid und Tod verheißen", so das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie.
Russland hat an der Grenze zur Ukraine nach westlichen Angaben mehr als 100.000 Soldaten zusammengezogen. Nach Einschätzung der US-Regierung muss jederzeit mit einem russischen Einmarsch gerechnet werden. Moskau bestreitet Angriffspläne. Russland unterstützt Separatisten im Osten der Ukraine. 2014 annektierte Moskau die ukrainische Halbinsel Krim.