Der ukrainische Botschafter beim Vatikan, Andrij Jurasch, hat am Donnerstag dem Papst sein Beglaubigungsschreiben übergeben. Damit trat Kiews Vertreter offiziell seinen Dienst an. Erstmals hatte der 53 Jahre alte Diplomat den Papst bereits Anfang März getroffen, kurz nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine. Ernannt worden war er bereits Mitte Dezember.
Unmittelbar nach seiner Ankunft in Rom am 6. März habe er den vatikanischen Außenbeauftragten, Erzbischof Paul Gallagher, sowie den Leiter der Ostkirchenbehörde, Kardinal Leonardo Sandri getroffen, berichtete Jurasch vor einigen Tagen dem US-Portal "Crux".
Teilnahme an Friedensgottesdienst im März
Mitte März hatte Jurasch an einem Friedensgottesdienst im Petersdom teilgenommen, der auf eine Initiative der am Heiligen Stuhl akkreditierten Botschafter zurückging. An der Messe mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin nahm damals auch Moskaus Vertreter im Vatikan, Alexander Awdejew, teil.
Einen Papstbesuch in Kiew hält Jurasch für möglich. Sicherheitsbedenken sieht er weniger. Auch Moskau, das eine Papstvisite auf jeden Fall verhindern möchte, würde im Fall einer Reise des Kirchenoberhaupts alles tun, um dessen Sicherheit zu gewährleisten.
Andrij Jurasch studierte Religions- und Politikwissenschaften in Leopoli. Während seine beiden jüngsten Kinder bereits in Italien seien, habe seine Frau erst später nachkommen können. Ihr ältester Sohn, mit 23 Jahren jüngster Parlamentsabgeordneter in Kiew, sei inzwischen bei der Armee.