Kiews Botschafter bei Papst Franziskus

Jurasch hält Papstbesuch für möglich

Anlässlich der Überreichung seines Beglaubigungsschreibens hat der Papst den ukrainischen Botschafter beim Heiligen Stuhl empfangen. Ernannt wurde Jurasch bereits im Dezember. Einen Papstbesuch in Kiew hält der Botschafter für möglich.

Papst Franziskus im Gespräch mit Andrij Jurasch, Botschafter der Ukraine beim Heiligen Stuhl, 07.04.2022 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus im Gespräch mit Andrij Jurasch, Botschafter der Ukraine beim Heiligen Stuhl, 07.04.2022 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Der ukrainische Botschafter beim Vatikan, Andrij Jurasch, hat am Donnerstag dem Papst sein Beglaubigungsschreiben übergeben. Damit trat Kiews Vertreter offiziell seinen Dienst an. Erstmals hatte der 53 Jahre alte Diplomat den Papst bereits Anfang März getroffen, kurz nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine. Ernannt worden war er bereits Mitte Dezember.

Botschafter der Ukraine beim Heiligen Stuhl

Jurasch wurde am 17. Januar 1969 im ukrainischen Shpola geboren. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Der ukrainische Diplomat hat einen Abschluss im Bereich Journalismus (Nationale Universität Ivano Franko in Lviv, 1992). Im Jahr 1996 promovierte er in Politikwissenschaft.

Andrij Jurasch, Botschafter der Ukraine beim Heiligen Stuhl / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Andrij Jurasch, Botschafter der Ukraine beim Heiligen Stuhl / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Unmittelbar nach seiner Ankunft in Rom am 6. März habe er den vatikanischen Außenbeauftragten, Erzbischof Paul Gallagher, sowie den Leiter der Ostkirchenbehörde, Kardinal Leonardo Sandri getroffen, berichtete Jurasch vor einigen Tagen dem US-Portal "Crux".

Teilnahme an Friedensgottesdienst im März

Mitte März hatte Jurasch an einem Friedensgottesdienst im Petersdom teilgenommen, der auf eine Initiative der am Heiligen Stuhl akkreditierten Botschafter zurückging. An der Messe mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin nahm damals auch Moskaus Vertreter im Vatikan, Alexander Awdejew, teil.

Einen Papstbesuch in Kiew hält Jurasch für möglich. Sicherheitsbedenken sieht er weniger. Auch Moskau, das eine Papstvisite auf jeden Fall verhindern möchte, würde im Fall einer Reise des Kirchenoberhaupts alles tun, um dessen Sicherheit zu gewährleisten.

Andrij Jurasch studierte Religions- und Politikwissenschaften in Leopoli. Während seine beiden jüngsten Kinder bereits in Italien seien, habe seine Frau erst später nachkommen können. Ihr ältester Sohn, mit 23 Jahren jüngster Parlamentsabgeordneter in Kiew, sei inzwischen bei der Armee.

 

Quelle:
KNA
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