"Dabei stellen sie eine der grausamsten Arten von Gewalt an Kindern dar", erklärte das African Child Policy Forum (ACPF) am Dienstag in Addis Abeba.
Einem neuen Bericht der Organisation zufolge gab es zuletzt in sechs afrikanischen Ländern Ritualmorde. In elf weiteren wurden Kinder mit Behinderungen, in fünf mit Albinismus bei rituellen Bräuchen angegriffen. In sieben afrikanischen Ländern, darunter Südafrika und Nigeria, habe man Minderjährigen vorgeworfen, Hexenkräfte zu besitzen. Laut ACPF werden jährlich "Tausende" Kinder Opfer von Aberglauben.
"Schockierende Lücken und Versäumnisse"
Hexenjagden sind vor allem in Ländern Lateinamerikas, Südostasiens und Afrikas immer noch Realität. Ist die Anschuldigung einmal ausgesprochen, ändert sich das Leben der Beschuldigten grundlegend.
Laut dem UN-Kinderhilfswerk Unicef werden auch Kinder in einigen afrikanischen Ländern Opfer des Hexenwahns. Die 8- bis 14-Jährigen seien meist obdachlos, lebten mit Albinismus oder mit einer Behinderung.
Afrikanische Aktivisten machen "schockierende Lücken und Versäumnisse" von Regierungen für das Problem verantwortlich. Trotz Kinderschutzgesetzen würden Ritualverbrechen oft ignoriert, so ACPF-Direktorin Joan Nyanyuki.