"Das ist nicht wahr, definitiv nicht wahr", sagte Bischof Reynaldo Evangelista der regierungsamtlichen Nachrichtenagentur PNA am Donnerstag. Evangelista ist in der Bischofskonferenz zuständig für öffentliche Angelegenheiten. Er reagierte damit auf eine Äußerung des Pastors Boy Saycon, der Mitglied des aus vier Personen bestehenden Teams ist, das Präsident Rodrigo Duterte in dieser Woche zur "Initiierung eines Dialogs mit der Katholischen Kirche und anderen religiösen Sektoren" berufen hatte.
Saycon hatte erklärt, die katholische Kirche könne durch "radikale Mitglieder" zur Destabilisierung der Regierung beitragen. Neben dem Pastor sind die Präsidentensprecher Harry Roque und Ernesto Abella sowie Kabinettssekretär Leoncio Evasco, ein ehemaliger katholischer Priester, Mitglieder der Kommission.
Gemischte Reaktionen der philippinischen Bischöfe
Auf die Berufung des Dialogteams reagierten Kirchenvertreter gemischt. "Dialog ist immer gut", sagte der Bischofskonferenz-Vorsitzende Erzbischof Romulo Valles laut philippinischen Medien. Broderick Pabillo, Weihbischof in Manila, äußerte Zweifel an der "Ernsthaftigkeit" der Dialogbereitschaft des Präsidenten. Der Erzbischof von Cebu, Jose Palma, kündigte an, die Bischöfe würden sich bei ihrem Treffen im Juli mit den "Tiraden" des Präsidenten befassen und eine Antwort darauf verfassen.
Das Verhältnis zwischen Präsident Duterte und der katholischen Kirche ist gespannt. Die Bischöfe sind führende Kritiker des "Anti-Drogenkriegs" Dutertes, in dem Menschenrechtlern zufolge bereits mehr als 22.000 Menschen getötet wurden.