Kirche in El Salvador drängt auf Stopp von Bergbauprojekt

32.000 Liter Wasser pro Minute

Die katholische Kirche in El Salvador wirft der Regierung um Präsident Nayib Bukele Tatenlosigkeit im Zusammenhang mit einem geplanten Minenprojekt im Nachbarland Guatemala vor. Dabei wird die Verunreinigung von Flüssen befürchtet.

Kardinal Gregorio Rosa Chavez / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Gregorio Rosa Chavez / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Im Moment gebe es keine offizielle Entscheidung, keine Vereinbarung, die dieses Projekt zu stoppen helfe, kritisierte Kardinal Gregorio Rosa Chavez aus San Salvador, am Sonntag (Ortszeit) laut "La Prensa Grafica".

Mehr Engagement gefordert

Bischof Samuel Elias Bolano aus der Diözese Zacatecoluca, zugleich Caritas-Vorsitzender, erklärte, die Kirche sei dabei, die Regierung zu mehr Engagement in dieser Frage aufzurufen. Im Oktober wollen die beiden Kirchenvertreter ins benachbarte Asuncion Mita nach Guatemala reisen, wo ein Referendum über das große Bergbauprojekt entscheiden soll.

Nach lokalen Medienberichten plant ein Unternehmen, das zum kanadischen Bergbau-Konzern Bluestone Rescources gehört, den Abbau von Gold und Silber in der guatemaltekischen Region. Dazu würden nach Berechnungen von Kritikern pro Minute 32.000 Liter Wasser benötigt.

Nachhaltige Verunreinigung befürchtet

Umweltschützer in El Salvador befürchten, dass der Bergbau die aus Guatemala nach El Salvador fließenden Flüsse nachhaltig verunreinigen könnte.

Kirche Lateinamerikas in Zahlen

Lateinamerika heißt auch der "katholische Kontinent". Mehr als 537 Millionen und damit über 40 Prozent aller getauften Katholiken leben in dieser Weltregion, die maßgeblich durch vier Jahrhunderte spanischer und portugiesischer Kolonialgeschichte geprägt ist. Rund 86 Prozent der Menschen in Lateinamerika sind laut statistischen Angaben des Vatikan katholisch.

 (DR)
Quelle:
KNA