Die katholische Sportseelsorgerin Elisabeth Keilmann begrüßt die Vergabe der Europameisterschaft 2024 nach Deutschland. "Ich wünsche mir ein Sommermärchen wie bei der Fußballweltmeisterschaft 2006", sagte die Sport- und Olympiaseelsorgerin der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn.
Am gleichen Tag hatte die UEFA im schweizerischen Nyon Deutschland den Zuschlag für das sportliche Großereignis gegeben. Sie hoffe auf positive Effekte auch für den Zusammenhalt in der Gesellschaft, so Keilmann. "Freude und das gemeinschaftliche Feiern wird Menschen wieder weiter zusammenführen."
Arbeit an Menschenrechtsstrategie
Keilmann, die auch für die Seelsorge im DJK-Sportverband zuständig ist, war zuvor bereits in einen Teil der EM-Bewerbung des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) eingebunden. Der Verband arbeitet an einer eigenen Menschenrechtsstrategie, die in die Satzung des Verbandes aufgenommen werden soll. Damit wolle man "die Menschenrechte als gesellschaftspolitische Aufgabe des Fußballs in Deutschland langfristig strukturell verankern - von der Basis bis zur Nationalmannschaft", erklärte der DFB.
Die Bewerbung um die Ausrichtung der EM gab laut DFB auch den Anstoß zur Entwicklung der Menschenrechtsstrategie. Erstmals habe die UEFA spezifische Menschenrechtsanforderungen an die Bewerber gestellt, hieß es. Die Strategie des DFB beginne aber nicht bei null, betonte Sylvia Schenk, Mitglied im FIFA-Menschenrechtsbeirat. Es gehe darum, bereits bestehende Maßnahmen zu systematisieren und Lücken zu schließen.
Langjähriger Austausch
Das Papier soll demnach Anfang 2019 nach Beschluss durch das DFB-Präsidium veröffentlicht werden. Bei einem ersten Treffen Anfang September seien bereits zahlreiche Berater aus Institutionen oder Nichtregierungsorganisationen in Berlin zusammengekommen, auch aus den Kirchen. Für die Deutsche Bischofskonferenz nahmen neben Keilmann auch Regina Börschel aus dem Referat für Verkündigung und Glaubensinformation teil.
Zwischen dem Fußballbund und den Kirchen bestehe bereits ein langjähriger Austausch, so der DFB. Die Bischofskonferenz habe schon zur Entwicklung des "DFB-Euro-2024-Nachhaltigkeitskonzepts" beigetragen. Die Zusammenarbeit mit den externen Beratern solle in den kommenden Monaten in verschiedenen Dialogformaten fortgesetzt werden.