Aus der Praxis sei immer wieder nach solchen Anregungen gefragt worden, hieß es. Als Beispiele werden unter anderem die Amokläufe von Winnenden (2009) und München (2010), die Tsunami-Katastrophen von 2004 und 2011, das Love-Parade-Unglück 2010 in Duisburg, der Germanwings-Absturz (2015) und der Terroranschlag vom Berliner Breitscheidplatz kurz vor Weihnachten 2016 genannt.
Kirche in Extremsituationen stark gefragt
Nach derart traumatisierenden Ereignissen komme den zentralen Gottesdiensten und Trauerfeiern eine hohe öffentliche Bedeutung zu, betonte der Vorsitzende der Liturgiekommission, Triers Bischof Stephan Ackermann: "Angesichts solcher Taten und Geschehen ist es selbstverständlich und notwendig, dass die Kirche seelsorgerisch, aber auch betend und liturgisch präsent ist."
Auch in einer immer pluraleren und weltlicheren Gesellschaft sei die Kirche in solchen Extremsituationen weiter stark gefragt und stehe vor der schwierigen Aufgabe, angemessen zu reagieren. Dabei müssten auch zunehmend Angehörige anderer Religionen in geeigneter Weise eingebunden werden, so Ackermann weiter: "Dies alles bringt für uns als Kirche spezifische theologische und praktische Herausforderungen mit sich, für deren Bewältigung wir Bischöfe nun Orientierung geben wollen."
Arbeitshilfe mit konkreten Hilfen für Praxis
Die neue Arbeitshilfe will konkrete Hilfen für die Praxis geben. Dabei geht es unter anderem um Fragen nach dem passenden Zeitpunkt und einer angemessenen Form der Trauerfeier sowie um Themen wie Symbolik, Räume und Rituale. Darüber hinaus gibt es Tipps für den Umgang mit Opfern, Angehörigen, Notfallhelfern und Medien. In einem Anhang werden zudem geeignete Bibelstellen für diese Form von Gottesdiensten und Bausteine für Trauerfeiern nach Katastrophen genannt.