"Kirche in Not" investiert mehr als 111 Millionen Euro

Hilfe für Christen

Das päpstliche Hilfswerk "Kirche in Not" hat im vergangenen Jahr 111,2 Millionen Euro weltweit in Projekte und Aktivitäten für verfolgte und notleidende Christen investiert. 

Kirche in Not-Geschäftsführer Florian Ripka / © Beatrice Tomasetti (DR)
Kirche in Not-Geschäftsführer Florian Ripka / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Das entspreche dem Niveau des Vorjahres, als der Betrag bei 111,1 Millionen Euro gelegen habe, teilte die Organisation am Mittwoch in München mit. Die Spenden seien vorrangig in rund 5.200 Hilfsprojekte in 139 Ländern geflossen.

Laut Mitteilung sammelten die 23 Nationalbüros von "Kirche in Not" 2019 über 106 Millionen Euro an Spenden. Der deutsche Zweig habe Einnahmen in Höhe von 11,74 Millionen Euro verzeichnet (2018: 10,37 Millionen Euro).

Schwerpunkt der Hilfe für Afrika

Die mitverwaltete Pater-Werenfried-van-Straaten-Stiftung, die sich ebenso für Evangelisierung und Projekte der verfolgten Kirche einsetze, habe im Vorjahr Einnahmen von rund 625.00 Euro (2018: 565.000) verzeichnet. Hinzu gekommen seien Zustiftungen in Höhe von 160.000 Euro.

Nach Angaben des Hilfswerks kamen über 80 Prozent der Einnahmen drei Hauptaufgaben zugute: der Projektarbeit, den Informationen über die verfolgte Kirche und Gebetsinitiativen. Die Verwaltungsausgaben seien bei rund acht Prozent gelegen.

Elf Prozent seien für Wohltätergewinnung und Betreuung aufgewandt worden. Der Schwerpunkt der Hilfen - fast ein Drittel - sei für Afrika bestimmt gewesen, etwa für die Demokratische Republik Kongo, Nigeria, Kamerun und Burkina Faso. Diese Länder würden seit Jahren von fundamentalistischem Terror heimgesucht.

Viel ging an die Ukraine

"Die Not der Menschen, vor allem in den Ländern der Sahel-Zone, schreit zum Himmel", erklärte Geschäftsführer Florian Ripka. Sie fühlten sich von der Weltgemeinschaft im Stich gelassen. "Kirche in Not" wolle den Einsatz für die "vergessenen Brüder und Schwestern" weiter ausbauen und auf ihr Schicksal aufmerksam machen.

Ein Viertel der Projektgelder sei in den Nahen Osten geflossen, um die dort in ihrer Existenz bedrohten Christen zu unterstützen. So leiste das Hilfswerk Aufbau- und Überlebenshilfe etwa in Syrien und im Irak. Dort seien Wohnhäuser in der Ninive-Ebene wieder aufgebaut worden, auch Kirchen- und Klöster würden instandgesetzt.

An dritter Stelle stand nach Angaben von "Kirche in Not" Osteuropa. Die mit Abstand meisten Mittel habe die katholische Minderheit in der Ukraine erhalten, um an die 300 Projekte zu realisieren. Auch sei Geld nach Venezuela und Brasilien gegangen sowie nach Pakistan und Indien.

Kirche in Not

KIRCHE IN NOT ist ein pastorales Hilfswerk, das sich rein aus Spenden finanziert. Es hilft vor allem bei der Aus- und Weiterbildung von Seminaristen, Priestern und Ordensleuten, bei Bau und Renovierung von Ausbildungsstätten und Kirchen, beim Übersetzen und Verlegen der Bibel und anderer religiöser Literatur und bei der Ausstrahlung religiöser Rundfunkprogramme.

KIRCHE IN NOT / Ostpriesterhilfe Deutschland e. V. (KiN)
KIRCHE IN NOT / Ostpriesterhilfe Deutschland e. V. / ( KiN )
Quelle:
KNA
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