Das Geld komme nach Aussage des Geschäftsführenden Präsidenten von "Kirche in Not", Dr. Thomas Heine-Geldern, Priestern und Ordensleuten zugute, die im ganzen Land in den Pfarreien, bei den Flüchtlingen, in Waisenhäusern und Altenheimen arbeiten. "Wir werden die Ukraine in dieser schwierigen Zeit nicht im Stich lassen", betonte Heine-Geldern.
Wie "Kirche in Not" mitteilte, gehen die Hilfsgelder an die über 6000 Priester und Ordensfrauen in der ganzen Ukraine, die sowohl dem römisch-katholischen wie dem griechisch-katholischen Ritus angehören. Ein Schwerpunkt liegt auf den Regionen in der Ostukraine wie Charkiw, Odessa, Donezk, Saporischschja und der Krim.
"Wir leben nur noch von Stunde zu Stunde"
Der römisch-katholische Bischof Pavlo Honcharuk aus Charkiw teilte "Kirche in Not" mit: "Die Situation wird schlimmer. Wir leben jetzt nur noch von Stunde zu Stunde." Schon in den vergangenen Monaten seien die Preise für Lebensmittel, Brennstoffe und Strom gestiegen. Seit dem Ausbruch der militärischen Auseinandersetzung im Donbass ab 2014 hat sich die Finanz- und Wirtschaftslage in der gesamten Ukraine verschärft. Mit der jüngsten Krise, die jetzt zum Krieg führte, setzte eine weitere Inflation der Landeswährung Hrywnja ein.
Immer mehr Menschen verließen den Osten der Ukraine, sagte Bischof Honcharuk: "Von denen, die bleiben, kommen viele in die Pfarrhäuser und 2 Klöster und bitten um Hilfe." Priester und Ordensleute teilen so das Wenige, das sie zum Leben haben, mit denen, die noch weniger haben. Laut "Kirche in Not"-Präsident Heine-Geldern hätten die Nothilfen für die Arbeit der Kirche in den Kriegsgebieten auch eine psychologische Funktion: "Sie werden die Priester und Ordensleute stärken, vor Ort zu bleiben und den Menschen trotz des Krieges weiter zu dienen."
"Kirche in Not" habe den Gläubigen in der Ukraine seit sieben Jahrzehnten beigestanden und werde dies auch jetzt intensiv tun, erklärte Heine-Geldern. Er rief neben Spenden zum Gebet für die Menschen in der Ukraine auf: "Auf die Fürsprache Marias, der Königin des Friedens, möge ihnen der Schmerz weiterer Gewalt und der Verlust von Menschenleben erspart bleiben."