In Frankreich gebe es Tausende Pfarrgemeinden. Sie seien nicht nur Orte des Gebets und der Liturgie, sondern auch der "brüderlichen Familie". "In diesem Moment unserer Geschichte können wir das zeigen und einen Beitrag leisten, damit unsere gesamte Gesellschaft die Krise, die wir durchleben, überwinden kann", heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung der Französischen Bischofskonferenz.
Antworten für den Abgeordneten und den Bischof
Die Bischöfe rufen die Gläubigen auf, in den kommenden Wochen in den Pfarreien zu Gesprächen zusammenzukommen, die nicht nur Kirchenmitgliedern offen stünden. Dabei soll es keine Rolle spielen, ob sie gläubig sind oder nicht.
Die Bischofskonferenz schlägt dazu auch fünf Diskussionsthemen vor. Darunter ist zum Beispiel die Frage: "Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe für die derzeitige Lage und die Formen der Gewalt, die zum Ausdruck gebracht werden?". Die Menschen werden eingeladen, ihre Antworten an ihre Abgeordneten und den Bischof ihrer jeweiligen Diözese weiterzugeben.
Wochenlanger Protest
Bereits vergangene Woche hatte die Französische Bischofskonferenz die gewalttätigen Ausschreitungen verurteilt und zu einem konstruktiven Dialog aufgerufen.
Seit Wochen wird das öffentliche Leben in Frankreich durch Proteste der "Gelbwesten" ("Gilets jaunes") immer wieder lahmgelegt. Benannt ist die Bewegung nach den gelben Warnwesten, die die Demonstranten als Erkennungszeichen tragen. Zunächst richteten sich die Aktionen gegen eine geplante Steuererhöhung bei Kraftstoffen. Mittlerweile machen viele Franzosen ihrem Unmut über soziale Missstände Luft.